Während ich in meinem Hirn einen Wissenschaftler und einen Theologen über die Existenz Gottes diskutieren ließ, stieß ich auf folgendes Gedankenteilstück welches ich hier zur Diskussion stelle:
Dabei brachte der imaginierte Wissenschaftler (zukünfig nur Wi:) und der erfundene Theologe (künftig nur Th:)
viele Argumente, Fragen und Behauptungen in meine geistige Diskussion ein.
Doch beginnen wir mit dem Anfang!
Th sagt: "Es gibt Gott"
Wi sagt: "Es gibt Gott nicht"
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Spricht Th wahr, so spricht Wi falsch
Spricht Th falsch, so spricht Wi wahr
Spricht Wi wahr, so spricht Th falsch
Spricht Wi falsch, so spricht Th wahr
Eine klassische Entweder-Oder-Patt-Situation.
Es kann nur einer von beiden Wahrheit sprechen, der andere ist zwangsläufig Falsch.
Beide können auch nicht zugleich Recht haben bzw. Falsch liegen.
Um die verfahrene Situation etwas zu entschärfen, fragt Wi: "Was soll dieses Gott überhaupt sein?" und er bleibt weiterhin bei seinem Standpunkt "Es gibt Gott nicht!"
Der Thoeloge antwortet:
Th sagt: "Es gibt Gott UND Gott ist die Liebe"
Wi sagt: "Es gibt Gott nicht"
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Spricht Wi wahr, so spricht Th weiterhin falsch
Spricht Th wahr, so spricht Wi weiterhin falsch
Durch die Konjunktion über das UND (ich nenne es eine Konkretisierung) haben wir folgende Besonderheit:
Sowohl Wi als auch Th können zugleich falsch sprechen!
Wi und Th können aber nicht zugleich wahr sprechen!
Begründung: Sollte Gott nicht die Liebe sein, sondern irgend eine andere Eigenschaft oder Erscheinung sein (bzw. was auch immer), so
liegt Th falsch und Wi ebenso, weil eben doch Gott möglich ist - aber eben in einer anderen Konkretisierung.
Das will aber nicht zum Nachteil für Th sein!
Denn wenn nun zwei mal Wi falsch spricht, so sind es zwei Beweise für die Existenz Gottes, während aus dem zwei mal Falsch von th
einmal die Existenz und einmal die Konkretisierung betrifft. Die Wahrscheinlichkeit einer logischen Existenz Gottes ist also höher.
Eine jede Konkretisierung über die Gestalt Gottes kann schnell als Falsch abgetan werden, erhöht aber die
Wahrscheinlichkeit der Existenz. Es deckt sich auch mit dem christilichen Postulat: "Du sollst kein Bild von mir machen!"
Auch ist es kein definitiver Beweis für die Existenz Gottes sondern nur eine logische Näherung auf eine höhere Wahrscheinlichkeit.
Darüber hinaus ist es auch ein ausgesprochen sprachliches Gedankenexperiment.
Aber wir können uns schon fragen: "Hat Gott vielleicht uns die Logik geschenkt, damit auch die Skeptiker sich Gott nähern können?"
Ich persönlich lerne aus dem Gedankenexperiment, dass es ratsam ist Agnostiker zu bleiben aber töricht die Existenz Gottes abzulehenen.
Denn dieses Beispiel funktioniert nur, wenn wirklich alle Falsch liegen ... alle!