Philosophie
Das Wesen der absoluten Empathie
vom 20. Dezember 2019

Dieses Wesen ist ein rein weibliches - darauf muss ich mich selbst mit mir selbst einigen um diesen Text vollinhaltlich nieder zu schreiben.

Sie hat die Fähigkeit in anderen Menschen jedes Gefühlt, jeden Schmerz, jede Empfindung zu verstehen. Sie sieht nicht mehr die Oberfläche des Menschens sondern vertieft sich mit ihrer Gabe in das reine Empfinden ihres Gegenübers. Sie erkennt nicht nur jede Regung - sie spürt sie am eigenen Leib. Ihre Kraft ist der einzige Unterschied zwischen der Empfindung des Anderen und der eigenen Empfindung, weil erst durch ihre Stärke der Wille entsteht, das Andere so zu sehen, wie es auch der oder die Andere fühlt. Verständnis allein ist ihr nicht genug um die Welt der Emotionen über den Verstand zu begreifen - sie erlebt alle Gefühle im selben Ausmaß wie sie passieren. Der Moment ist ihr fremd, die Zeit nur ein Begriff zwischen dem Aufkeimen und dem Abflammen eines fremden Gefühls in ihr selbst. Sie merkt sich jedes Gefühl - speichert jede Emotion - hat Worte, Begriffe, Redewendungen gefunden, die aber nie Widerhall fanden in jenem der das Gefühl erzeugte und so wurde sie schweigsam. Sie behielt sich die Beschreibungen zurück und spürte von Mensch zu Mensch immer mehr, anstatt weniger.

Schaubild für Empathie Kein einziges Gefühl fühlte sie konsequent zu Ende - zu kurz war der Moment der Begegnung. Und so suchte sie, in ihrem Wesen nach der Liebe - suchte dort nach Liebe wo Gott nicht ist und auf ihrer Suche wurde Gott auf sie aufmerksam. Gott allein erkannte ihr Wesen als Gefäß und ihre Gabe leerte ihren Geist von Tag zu Tag - von Begegnung zu Begegnung. Sie entfremdet sich zunehmend von ihrer eigenen Empfindung und fand dadurch in Gott wieder einen Begleiter auf ihren Wegen, der sie vom Moment der Emotion zum Ende des Ganzheitlichen führen sollte - Imagination ihres Geistes durch die Kraft der Affekte, welche sie zwar Verwirrte aber ihrem Wesen jenes Sein gebar, welches für sie das absolute Sein ist. Und so ging sie unter die Menschen. Sie traf einen Soldaten mit einem wunden Fuß und spürte an ihrem Fuß den Schmerz, doch ihr Wesen wurde nicht müde. Sie traf ein Kaufmann, der vor Habgier grinste und spürte in ihr die Raffsucht, doch ihr Wesen wurde nicht ungerecht. Sie traf eine Witwe und fühlte mit ihr den Schmerz des Verlusts eines geliebten Menschen, doch Verzweiflung prägte nicht ihr Wesen. Sie lernte früh, ihre Gabe zu nutzen und begann mit den Menschen zu spielen. Sie gab den Mitmenschen Extase - redete Sie in unermessliche Höhen. Schmeichelte ihrem Ego nur um selbst das egoistische Hochgefühl zu erleben. Sie erhob den Niedrigsten zum Edelsten um den Moment des Höhenflugs zu erleben. Sie trieb sich mit Huren herum, um sexuelle Wolllust ohne Sünde durch den Nächsten zu erfahren. Sie ging zu jeder Aufführung - sah Schauspieler, Musiker, Komödianten und Demagogen und fühlte sich als ein solcher. Sie trieb sich von einem Hochgefühl zum Nächsten. Früh, war das noch damals und dann wollte sie mehr - mehr Extrem im Gefühl. Der gottgleiche Habitus im Menschen bewegte plötzlich ihre Motivation und sie suchte nach Gott im nächsten Menschen. Suchte nach der Fähigkeit zu Erschaffen und der Fähigkeit zu Zerstören - zu Vernichten. Sie zog in den Krieg - in der clownesken Uniform einer Krankenschwester fühlte sie mit den Kriegern das Gefühl einen Menschen zu töten. Fühlte Tot und töten, fühlte Macht über den Schwachen, fühlte den Augenblick des Erlöschens. Sie mordete ohne zu morden und als sie der gänzlichen Unmenschlichkeit satt war, war auch der Krieg zu Ende und sie konnte das andere große göttliche Gefühl erfahren - jenes, des Erschaffens. Sie begab sich zu den Trümmer-Frauen, die übrig blieben und bot ihre Helfende Hand an um am Aufbau mitzufühlen. Tag für Tag erfuhr sie was Tagwerk ist - im Tagwerk des Nächsten. Oft zog sie sich zurück und fühlte aus der Distanz, während die Anderen über eine neue Welt sprachen - diskutierten. Eine Welt zu erschaffen, die sich aus den Trümmern erhebt und zu einem besseren Heute wird. Sie empfand den Fleiß, die Zuversicht, den Aufbruch und verstand das andere göttliche Gefühl zu nutzen um ein Kind in die Welt zu setzen. Ein Kind, welches in absoluter Liebe aufwachsen soll - um absolute Liebe zu predigen. Und so wurde es schwierig, weil: "Oida heast, bist deppart oder wos?". "Wos is los?" - "Ich kann in meinem Hirn eine solche Sprache einfach nicht gut heißen!" - "Wos is - bist irgendwo angrent?" - "Wie ich schon einmal gesagt habe, in meinen Hirn hier herrscht eine gewisse Form des Anstands, und wenn ..." - "Wos sul dea Dreck - Oida?". "Wir haben uns ursprünglich auf ein gewisses Niveau in diesem Hirn geeinigt! Oder?" - "Des tuat überhaupt nichts zur Sache, weil in einem ganz anderem Blogbeitrag wurde dieses Problem schon ausführlich beschrieben, frage mich bitte nicht in welchem!" - "Warum sollte ich dich auch fragen wollen - du bist hier doch nur ein Gastdenker und hast im Grunde keine große Gewalt auf das Wesen des Schreibers und schon gar nicht auf des, des Lesers." - "Das Wesen - Oida!". "Wieder einmal das gleiche: Wie viele sind jetzt eigentlich in diesem Hirn?" - "Die kommen und gehen, wie in einem IRC-Chat aus den 90er Jahren". "OIDA - wos is, seits es jetzt total deppard wurden?" - "Danke, für den Beitrag, der hat uns noch gefehlt und ist schon lange nicht mehr ... "

Das Absolute lässt sich nicht unbedingt als das Gegenstück zum Relativen sehen. Da, wenn man das Absolute durch seine eigenen Bestimmungsmerkmale auflöst, eine Verfälschung des Begrifflichen vorprogrammiert ist und die Wirkung auf das Reale einen nachgestellten Positivismus zur Folge hat. Damit kann schon rein das Absolute niemals einer Negation standhalten und ist damit für eine dialektische Analyse unwesentlich, nahezu so nebensächlich wie eine Begleiterscheinung aus einer ernsthaften axiomatisch-orientierten Beweislegung. Aber darin liegt die Essenz, denn das ungewollte Nebenprodukt eines Denkprozess kann neue Impulse für gänzlich andere Themata schaffen. Damit könnte man z. B. einem hermeneutischen Zirkelprozess entkommen, in dem der Geiste Kehricht in den Fokus gerückt wird. Selbstverständlich wäre eine derartige Methode definitiv nicht Zielgerichtet und eine Vertiefung ist vollkommen auszuschließen - aber das Vollkommene ist es, was dem Absoluten innewohnt und ein ergänzendes Attribut seiner eigenen Beschreibung ist. Fehlerhaft dabei ist natürlich die Annahme, das Absolute durch eine Beschreibung aufzustellen - es kann nicht in das rein Sprachliche ohne Verluste transponiert werden. Mit anderen Worten ➙ spricht man über das Absolute verliert es seine Gesamtheit. Wie soll nun aber die absolute Empathie jemals kommuniziert werden, wenn sie nicht im Terminus auf die unvollendete Tatsache trifft und in ihr die Regression des Emotionalen auf das Kognitve zur Folge hat. Die Antwort darauf ist: Das Exemplarische - welches keinerlei Beweiskraft besitzt sondern ausschließlich der Illustration dienlich ist. Und so wird auch das illustriert emotionale Wesen, welches nach Außen gerichtet gezeichnet wird früher oder später auf seine inneren Prozesse regrediert, die dem Wesen wieder jenes Moment des Absoluten zurückgibt, indem es das Normative verlässt und zum Deskriptiven wird - das Wesen wird beschrieben, es wird Mensch-Geschaffen und Mensch-Gerecht. Es zeigt sich, daß die Empathie als Fähigkeit [mitfühlend] und [mitleidend] zum Erkenntnisertrag nur eine begleitende Rolle spielt die die Frage nach dem "was denkt das fühlende Wesen" und seinem Umkehrschluss "was fühlt das denkende Wesen" definitiv nur rein psychologischen Mehrwert generiert. Damit ist es ein anthropologisches Thema - die Psychologie eine Wissenschaft auf den Menschen reduziert. Jedoch losgelöst vom Menschen, kann einzig die Philosophie selbst den Nimbus um das Absolute auflösen. Beispielhaft: Gold mit einer 100%igen Reinheit - gibt's nicht. Der Kontrast Weiß bzw. Schwarz - absolut ohne Grau-Anteil - nicht in der Natur - nicht im menschenlichen Versuch es zu schaffen. Damit reduziert sich also das Emotionale oder die Welt der Gefühle auf ein Natürliches - für jene die nach Wissen streben: eine Naturwissenschaft [anm. und diese ist nun mal deskriptiv und nutz die Logik nur für zwei Dinge: 1. Um eine Hypothese zu formulieren und 2. um die Beobachtungen zu Kategorisieren. Sie nutzt Prädikative Logik im selben Ausmaß wie es ein Genealoge tut - sie sucht nach Verwandtschaftlichen Verhältnissen in der Sprache und gebraucht {missbraucht} die Sprache der Mathematik um natürliche Vorgänge zu simulieren - sie exemplarisch darstellen - ganz zu schweigen welche obskuren Beweise schon von Naturwissenschaftler|innen mit den Mitteln der Logik erbracht wurden.] Psycho-Logik - Psychologie altgriechisch ψυχή ‚Seele' erkennt die Wahrheit losgelöst vom Menschen nicht - selbst wenn es Experimente mit Hunden oder Katzen gibt, der Versuch von Gottes zweiten Fehler auf das Wesen seines ersten Fehlers zu schließen nimmt im rationellen Umfeld groteske Facetten an - es kontrastiert mit seinen eigenen Grau-Schattierungen. Eine höhere Logik also, über das Denken und Fühlen des Menschen abzuleiten wird niemals absoluten Charakter annehmen und bleibt auf das Individuum begrenzt. Selbst wenn nun also, sich eine Majorität der Stichprobe finden lässt, die bei den Farben Rot und Violett sexuelle Assoziationen entwickelt - bleibt doch weiterhin die Minorität die Falsifikation der Theorie. Das soll der Psychologie aber nicht ihre Faszination berauben. Gerade weil sie sich auf das Individuum richtet, kann sie die Zusammenhänge des Nächsten entschlüsseln und befreit den Menschen durch seine Befangenheit vom Irrglauben, dass die Hölle doch nur die Anderen sind. Das verstandene Individuum wird zum Unexistenzialistischem. Die Fremdbeschäftigung mit dem Wesen also ist jener verfremdete Teil der dem Menschen als ein rein existierendes beschreibt - weil wieder: Die Beschreibung das Absolute erst unmöglich macht. Mit diesem Problem haderten die alten Griechen schon, ein Nous, ein das Eine - Absolute zu erfassen. Die Heterogenität tat ihres dazu. Nehmen wir nun also zum Denken fähige aber gänzlich emotionslose Konstruktionen wie die des Computers oder des Taschenrechners heran, erfreuen wir uns in erster Line über ihre Determiniertheit - über ihre vollständige Beschreibung ihrer Funktion. Ihnen Denkfähigkeit abzustreiten ist ebenso unnötig, wie der Versuch ihnen künstliche Intelligenz in höherem Sinne zu verleihen. Sie können doch schon 2 mit 2 addieren und ermitteln als Ergebnis 100. Für uns einfache Menschen übersetzen sie es noch als 4 - alle sind glücklich! Und der Übersetzungsprozess geht weiter - vom Binären ins Dezimale, dort in Hexadezimal - Zeichencodierung als Numerischen Wert und die Anreihung von Zeichen - einem String zum Befehl bis hin zur einzelnen Pixelansteuerung die diesen Text hier in dieser so tollen Schriftart darstellt und sogar Filme in True Color abspielt. Die Informatik ist im Grunde eine Translationswissenschaft die vom Einfachen zum Besonderen geht - dieser Text wurde über eine Hilfswissenschaft real. Ist nun aber die Philosophie selbst eine Hilfswissenschaft oder ist sie die Mutter aller Wissenschaften? Ist es die Aufgabe der Philosophie das Phänomen mit Worten zu beschreiben - Translation von dem was alle sowieso schon wissen - mit der Methode der menschlichen Sprache? Aber genau darin zeigt sich wohl der Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft. Die Wissenschaft nutzt die Sprache um zu verstehen - die Religion die Empathie!

Thomas Maier
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