Drei Affen in unterschiedlicher Pose haben in zwei Kulturen gänzlich unterschiedliche Bedeutung - das Eine zu finden soll meine Aufgabe für diesen angefangenen Abend werden. Für die einen repräsentieren sie Weisheit und Klugheit - wenden ihre Wahrnehmung niemals vom Schönen ab, während wo anders dieses drei als Zeichen für Ignoranz und Dummheit stehen. Klar, warum sollten sie auch nicht - es sind doch Affen, oder?
Das der Affe dem Menschen ja ach so ähnlich erscheint, ist der klägliche Versuch den Menschen in seiner Form als Verlustding seiner eigenen Natürlichkeit, seiner Entfremdung vom Naturzustand, aufzuwerten - den Menschen also über den Vergleich mit dem Tier ein Upgrade zu verleihen. Sehen wir doch Wesenszüge im tierischen Gegenüber, die unsere Manier so überzeichnet, dass sie Grund genug ist um mit dem Finger auf das andere in der Außenwelt des eigenen Seins zu zeigen um spöttisch auf das falsche Spiegelbild aufmerksam zu machen - der direkte Vergleich hat noch nie Stand gehalten! In China wird dem Affen ein eigenes Kalenderblatt durch die Druckerpressen geschickt - im Okzident wird diesem Tier nur eine unterhaltende Aufgabe übertragen. Als Zirkusaffe, als Side-Kick, als ständiger Begleiter eines allzu-menschlichen Zirkusaffen der im Theater des lebendigen Show-Biz seine Berufung hat um dort auch wider seine Berufung zu revoltieren - die nicht mehr war als eine Entscheidung im kurzen Moment seines vorherigen Daseins. Herakles am Scheideweg - kurz und mühelos oder lang aber glücklich. Moralisch verwerflich, wie sie es tun, die selbsternannten Affen im Gegenschuss des direkten Vergleichs, wo die Langlebigen im schweißgeträngten Mühsal dem Ideal einer Vorstellung von dem folgen, was sie im Pyramidenspiel zum Mühsal seiner sie ach so liebenden Mitmenschen tun - nämlich unterwegs im Namen des Herren zu sein um selbst zum Herr zu werden! Das sich in einem Leben des Mühsal Glückseeligkeit einstellt ist wohl eines der Paradoxa des menschlichen Daseins - aber definitiv nicht Thema dieser Arbeit. Ich will über die Einberufung des Tribunals sinnieren - ich will diese drei Affen einzig ihrer innewohnenden Trivialität heraus einer Ebene zuführen die dem Geist zwar über die Jahrtausende hinweg schon immer eine Vermutung, jedoch nie eine Gewissheit war. Und so will der Weltengeist über die Konstruktion der unterschiedlichen Kulturen sein eigenes Ego schützen! Er will nicht den Willen-zur-Macht weiter theatralisch in die Köpfe seiner Mitmenschen pflanzen um ihn - diesen Gedanken mit Substraten zu düngen die irgendwann einmal eine Ausscheidung eines definitiv dümmeren Wesens waren. Aber der Weltengeist weiß schon lange nicht mehr, wer das dümmere Wesen in dieser Welt sein soll, dessen einziger Nutzen in der Ausscheidung von Dünger bestand hat. Losgelöst aber definitiv nicht frei von der einen Philosophie wird aus seinem Urding der imperativen Sucht des Menschen einer höheren Existenz nahe zu sein, indem er nur allein Befehle gibt - nicht mehr als der Diener der Ignoranz gegenüber den Möglichkeiten einer tatsächlichen Überwindung aller Determinanten nur allein durch die Negation eines eigenen Willens. Der Mensch zeichnet sich also dadurch, das es Befehle gibt - Weisung spricht - Gesetze formuliert um damit eine Zeichnung einer nahezu göttlichen Instanz zu entsprechen. Warum glauben wir Menschen nur durch den Imperativ zu einem Gott zu werden? Wo ⇒ glauben ⇐ selbst nie Einzug in die Liste der Modalverben geschafft hat. Ist es für den Menschen nicht genug - dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen als verbale Eingrenzung aller seiner Möglichkeiten zu verstehen - will der Mensch tatsächlich dieser oben schon so durchdachten Liste das Verb ⇒ glauben ⇐ hinzufügen, nur um aus ihm heraus sein Bedürfnis Gott nah zu sein und Gott durch die Übung seiner göttlichen Aufgabe im täglichen Aufeinandertreffen des allzu-menschlichen Verstanden zu wissen? Ich weiß nicht was größer ist - der Weltengeist oder Gott. Oder vielleicht ist Gott nur eine Konstruktion des Geistes, oder hat Gott für uns den Weltengeist geschaffen? Das ist keine Frage nach "Huhn-oder-Ei", weil die Antwort keinerlei temporäre Relevanz hat. Auch ist es keine Frage von Dominanz-vs.-Rezessivität - denn warum sollte auch ein Gott nicht etwas erschaffen, was größer ist als er|sie|es selbst ist [und umgekehrt]? Die Rolle des Menschen ist es - seine Rolle als Denker, als Philosoph, als Komiker, als Künstler, als Beobachter - als Konstruktivist. Soll er doch zwischen Gott und dem Weltengeist vermitteln - so denn er denn die Ausbildung dafür hat. Der Mensch allein ist nicht fähig den Schiedsrichter zwischen den dunklen Mächten einer schwarzen und den Mächten einer roten Farbe zu vermitteln - nicht-weniger ist er Imstande Gericht über Kräfte zu führen, die weit über seinen Horizont reicht - obgleich, er dadurch die beste Präferenz einbringen könnte, den sein Blick nicht unweit über den eigenen Tellerrand macht ihm zum perfekten Richter - zum perfekten Justizia-Equivalent. Denn wo liegt der Unterschied zwischen Blindheit und Kurzsichtigkeit in der Rechtsprechung von Wesen die weit über den Menschen Macht - Wille - und Modalverbenkontrolle über diese Welt besitzen? Ein Wesen, das nicht fähig ist höhere Zusammenhänge zu begreifen ist doch das ideale Geschöpf um zwischen Ja und Nein, zwischen Schwarz und Rot und zwischen Polaritäten seiner Umwelt im ständigen Wandel zu entscheiden (solange es eine Polarität ist). Die Antwort auf geschlossene Frage, wo die Antwort schwer wird - ist der Moment wo der Mensch zum Philosophen oder zum Komiker wird. Man abverlangt im ein einfaches Ja oder ein einfaches Nein. Aber er windet sich - er streubt sich - er versucht sich aus der misslichen Lage der Klarheit zu befreien und wird in seinem Reden zum Philosophen oder halt zum Affen um so kläglich die Mitarbeit seiner ihn umgebenden Philosophen und Affen zu erwirken. Das Genie des Clowns ist ebenso gefragt, wie das Genie des großen Denkers - zwischen den Kontrasten zu entscheiden bedarf keiner [oder vielleicht manchmal der höchsten] Differnzierungskompetenz. Aber das Wesen des Menschen ist niemals nur auf sein Ego beschränkt. Niemals - oder zumindest selten - ist der Mensch mit einer Entscheidung auf sich selbst gestellt. Mag die Entscheidungsnotwendigkeit ihn dazu zu zwingen unausgetauscht sein Urteil zu fällen, so enstspricht es zwar dem menschlichen Versuch Gott-gleich zu sprechen, aber definitiv nicht Weltengeistlich zu denken - denn das Wesen des Weltengeistes ist in der Pluralität definiert. Nicht als wenn der Weltengeist (in seiner Rolle als Nous, als Singularität - so wie es von Gott gedacht ist) irgend eine Form der kollektiven Beratung als Methode seiner Entscheidung beirufen könnte - wie soll er auch, so denn er der Geist der Welten nicht die Geister einer Welt ist bzw. sind. Er ist Singularität im kurzen Moment des gegenwärtigen Aufflimmerns aller Erkenntnis von Damals bis Jetzt. Und der Mensch was er? Er hat die Möglichkeit das Tribunal einzufordern. Der Mensch kann sich aus seiner solipsistischen Form befreien, indem er seine Entscheidungsfreiheit soweit beschränkt, als er sie über die andern Menschen verteilt. Also Freiheit zu gewinnen, indem man eine Freiheit teilt. Aus seiner bisherigen Dogmatik zwischen "Divide et impera" wird nicht die Teilung des Volkes (oder wie gegenwärtige Politiker_innen sich gerne in ihren Lebenslauf schreiben - wir haben durch unsere Einstellung das Volk gespalten - polarisiert) zum Wesensmerkmal einer im Krieg der Mächte werdenden Entscheidungsnotwendigkeit. Nein - er hat, wie es uns das Bildnis in so vielen Darstellungsformen schon so oft dargelegt hat, die Möglichkeit sein einfaches Ich durch ein Wir zu erweitern. Wie geht das? Es ist relativ einfach - der Erste sagt: "Ich habe nichts gesehen!" - der Zweite sagt: "Ich habe nichts gehört!" und der Dritte sagt: "Ich habe nichts gesagt!". Die Reihenfolge ist von Bedeutung. Denn wo der der Erste noch beteuert "nichts gesehen" zu haben so meint der Nächste [bzw. Zweite] nichts gehört zu haben. Diese Aussage würde die Aussage des Ersten negieren - es wäre die Auflösung aller Einstellungen des Ersten - aller Versuche irgendetwas zu bezeugen. Bislang drastisch, wenn nicht dramaturgisch - weil ein Konflikt zwischen der einen Wahrnehmungsform und einer anderen Wahrnehmungsform entsteht. So hat nun mal der Mensch nur 5 Sinne - und hören und sehen sind wohl die dominantesten. Ist nun das Sehen im Widerspruch zu der Behauptung, das alles Sehen bisher Falsch-war, nur weil man nichts über die Aussage des Sehens über das Höheren vernommen hat - der Nichtigkeit einer untergeordneten Rezeptionskraft unterworfen - so will es das allein nicht der Konflikt sein. Mag das Nicht-Gesehen durch das Nicht-Gehöhrte auch Nicht-Passieren - so ist es nicht die Antwort auf ein mögliches Nicht-Geschehenes. Die dritte Instanz - die Aussage: "Ich habe nichts gesagt" - wird die Antwort zur Behauptung des Zweiten, der: "Nichts gehört hat!". Der Zweite wird also vollständig von der Behauptung befreit, dass der Erste "nichts gesehen hat!" - weil ein Anderer darauf pocht, nichts gesagt zu haben! Das erklärt auch, warum der Zweite nichts gehört hat! Rufen nun also die Drei in dieser Reihenfolge "das Tribunal" auf so ergibt sich folgende Rollenverteilung: Der Erste - blind, weil er nichts gesehen hat, wird der Richter sein. Der Zweite, weil er die Kritik geübt hat, wird der Staatsanwalt und der Dritte, weil er sowohl den Richter verteidigt hat als auch gleichzeitig beteuert nichts zu sagen (was sein eigenes Sein betrifft) wird zum Anwalt". Und damit haben wir ein Tribunal einberufen gegen dem sowohl Gott als auch der Weltengeist verpflichtet sein soll.