Philosophie
Der Naturzustand oder die Reform des Unbehagens
vom 29. März 2019

Das nachfolgende Elaborat darf unter keinen Umständen als eine Verzweigung zwischen zwei Optionen verstanden werden - außer man verbindet die Möglichkeiten zu einer gesamtheitlichen Sicht der Problematik und löst sich von der erkenntnisrelevanten Sicht auf das Grundlegende - das Grundsetzenden zum Zweck zweckmäßig zu sein. Damit dürfte wohl dem Pragmatismus nach US-Amerikanischen Vorbild schon in zweierlei Hinsicht ein Riegel vorgeschoben werden. 1. Weil der US-Amerikanische Weltgeist keinen Naturzustand kennt - ihn im besten Fall von seinen europäischen Vorfahren importieren müsste - aber mit was will er den Import begleichen - definitiv nicht mit cinematographischen Erzählungen von Geschichten die nie wahr waren und auch keine Religion besitzen (zumindest keine Europäische Religion) und 2. die gegenwärtige Denkrichtung eines Post-Kapitalisitschen-Pragmatismus noch immer das Pre-Fix Post besitzt und so eigentlich weiterhin in einer Art Experimentierstadium ist und den Zustand der Denkrichtung abermals wieder nur als Kommunikationsform - als Art zu Sprechen darstellt bzw. finalisiert.

Damit dürfte der einfache menschliche Geist auch zufrieden sein - es kann ihm nicht die Tiefe des Gedankens sondern nur der Moment des Sprechens begierde sein - wäre es der Gedanke (also das Räsonieren) so wäre es ein Rückschritt in vergangene Zeiten - ist es das Sprechen so ist es Modern und ist das Sprechen in der Moderne über das Danach phantasievoll ausgeschmückt (also postmodern-erklärend) so ist es weiterhin unwahr und wahr zugleich, jedoch präjudizierende Gegenwart  und höchst spekulativ und damit philosophisch-methodisch korrekt aber weiterhin nicht verwertbar - gegen nichts zwischen den Kulturen eintauschbar. Damit müsste der gedankliche Weg dieser Arbeit in einer Dialektik zwischen dem Naturzustand und den Kulturzustand ersichtlich gemacht worden sein, um nur allein den Naturzustand philosophisch (jedoch antropologisch) erklärbar zu machen. Die einfachen Schritte der Überlegungen sind ebenso klar und hinlänglich bekannt: 1. Im Anfang des Menschens war sein Naturzustand. 2. Es entstandt der Gedanke. 3. Es folgte das Räsonieren über den Gedanken. 4. Die Denkarbeit wurde kommuniziert - präsentiert - vermittelt - verschenkt und verkauft - bespielt und bemalt - um- und aufgesetzt. Die vermeidlich philosophsiche Arbeit bestand hauptsächlich darin über Punkt 5 nachzudenken - gänzlich ohne Erfolg, nur allein weil sie immer noch in Punkt 4 lebten und leben.

[Anmerkung: 1. Die Entstehung von Kulur {der Beginn der Antike}, 2. Die Antike selbst, 3. Früh- bis Spätmittelalter und 4. späte Renaissance aber definitiv die Aufklärung bis hic-et-nunc (inklusive Internet) und dürfte sich Punkt 5 in welcher Art-und-Weise auch immer realisieren, so ist die Definition von Hier und Jetzt gänzlich nebensächlich und höchsten nur für Historiker relevant, sowenn es etwas wie Geschichte noch geben wird und nicht nur Geschichten wie gegenwärtig angenommen)].

Nun hat das Postulat des Naturzustandes nicht nur humanistische Gründe, die den Menschen genau jenes Verlangen zum Naturzustand als unbewusstes Bedürfniss verschleiert und zugleich verlangend auftut. Der unerklärbare Wunsch nach dem, was der Mensch will aber nicht weiß, was es ist, was er will weil der Naturzustand jenseits aller Kultur wohnt und damit keine Sprache im Sinne einer kulturellen Erungenschaft kennt. Mit vielen Worten über jenes zu Sprechen für das es keine Worte und Begriffe gibt, lässt den Menschen tollpatischig und naiv erscheinen - obgleich sein Verlangen groß und gewaltig ist und in ihm wächst und wächst, sodass sein Verlangen größer wird als sein Wesen es zulässt - es ist das Verlangen nach dem Naturzustand - es ist das Ende der Unterdrückung des Unsagbaren. Der nicht-humanistische Grund unterliegt einer einfachen dialektischen Überlegung, die, wird sie sich nicht Bewahrheiten, alles dialektische Denken ad absurdum führt. Es wäre das Falsifikat per se und löscht auf einen Augenblick hin alle möglichen Erkenntnisse durch dialektische Denkart (1: Sokrates, 2: Decartes, 3: Hegel und 4: Adorno [um nur einige Beispiele zu nennen] und damit das 1: Denken über Tugend und Moral, 2: die Mathematik und Logik, 3: die Dialektik an sich sowie deren Vermittlung und 4: die Kultur vermittelt über die Ästhetik zur Folge hat. Natur - Kultur - Natur' (die Natur steht als These zur Verfügung, ich will treist sein und Naturphilosophen sowie Vorsokratiker hier ins Feld führen, die Kultur als Antithese und schließlich das Postulat des neuen erklärten Naturzustandes der die logische Synsthese aus all dem Mühsahl und der vielen Denkarbeit ergeben sollte und muss).

Als Mensch bin ich zugleich auch Advokat der Menschen da ich für mein eigenes Wohl und Recht spreche um als Diener des Geistes, ihm Teleologie und Ziellosigkeit aufzuzeigen. Als Diener transkripiere ich - weiter bis wir Punkt 5 erreichen - und vielleicht oder womöglich darüber hinaus jedoch als Anwalt verlange ich und mag mein Verlangen auch platitüt und abgedroschen klingen - ich will es im Namen einiger Weniger tun, aber immer aus meiner subjektiven Perspektive heraus. Nun haben wir also seit mehr als 30 Olympiaden die geisten und intellektuellen Möglichkeiten - die philosophische Judikative, und das niedergeschriebene Substitativ wider alle dualistischen Ansätze und damit pro für einen Materialismus der wohl dem Naturzustand des Menschen in seiner Körperlichkeit näher kommt, als alles Andere bisher. Nitzsche hat in seiner Rolle als Philologe die passenden Worte gefunden. Aber dennoch bestehen weiterhin christiliche Strukturen in unserem europäischen Kulturkreis - wo doch alles christiliche, und insbesondere alles monotheistische wider die europäische Kultur ist und noch mehr: wider den Naturzustand des Europäers (und der weiblichen Form, hinzugefügt als Bemerkung, dass in diesem Text alles für beiderlei Geschlecht und mögliche weitere Geschlechtertypen Gültigkeit besitzt). Das Christliche war über Olympiaden hinweg der klägliche aber erfolgreiche Versuch sozialistische Ideen einzuführen und sie durch Gott legitimiert zu wissen. Doch mit dem Sozialismus selbst ist dieser eine Gott allein nicht nur unnötig geworden sondern er hinterlässt weiterhin einen fahlen Beigeschmack in der Opiumpfeife des Europäers der, glauben wir an eine eurozentristische Religion die definitiv polytheistisch ist - ein einziger Gott ist für den Europäer zu wenig spirituell und zu viel als Antwort für alle Fragen ist. Ich bin kein Theologe, aber ich weiß, das eine mesopothamische Ziegenhirtenreligion eigentlich nicht in den Kulturkreis des ehrlichen Europäers passt - nur allein wegen der Vegetation um ihn und ihr herum. Das nun ein ganzer Kontinent sich für das Leben eines einzigen Sohnes Gottes der durch die unbefleckte Empfängnis geboren wurde, faszniert, kann eigentlich keine wirklichen spirtuellen Gründe haben sondern nur den freien Sonntag - ein sozialistisches Hauptanliegen - als Grund für das Niederknien eines jeden Arbeiters und Arbeiterin vor dem Mann mit dem spitzen Hut darstellen. Ich bin kein Theologe, aber eine europäische Religion könnte am ehesten durch die Sauna erklärt werden (im Norden ist die christiliche Indoktrination und Einflussnahme nicht so groß wie hier bei uns im Süden von Europa).  Man sitzt sowohl über als auch unter dem Aufgießer und der Aufgießer tut sowohl die höchste (die Tätigkeit eines Pristers) als die niedrigste (die Tätigkeit eines Sklaven) Arbeit zugleich. Daraus - wo der Eine nicht über und der Andere nicht unter und zugleich doch über ihm steht entspringt das spirituelle Gefühl jener Erkenntnis, das der Mensch sowohl Prister als auch Sklave zugleich ist und damit erst Mensch wird - so wie zwischen Gott und Tier und jedem anderen Mittelweg der sich aus dem gleichzeitigen Erleben der Extreme ergibt. Die Szenarien lassen sich oft nicht durch einen einizigen Gott erklären - also hört auf damit - bitte! Bitte beendet die Predigten einer orientalischen Religion hier bei uns, nur weil Issa aus Syrien der Sohn Gottes war - mein Gott, das waren viel - z. B. Archil oder Herkules - nur hatten diese ein spannenderes Leben als der gekreuzigte Sohn Gottes aus dem Zwischenstromland jenseits des Bosporus.

Thomas Maier
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