Treffen sich zwei Personen, wenn sie ihre Wege durch einen Zufallsgenerator gesteuert begehen? Wie wahrscheinlich ist eine Begegnung zwischen zwei Menschen, wenn ihre Begabungen und Tugenden gänzlich unterschiedlich sind? Können zwei zueinander finden, die ihr Leben synchron aber auch parallel getrennt erfahren? Die Antwort ist nicht immer ein Schnittpunkt von zwei Parallelen im Unendlichen. Die Antwort findet man vielmehr in der Frage ob der eigene Knall, der eigene Irrsinn, die intrinsische Verrücktheit zur Liebe führt?! Ich selbst kenne die Antwort auf diese Frage nicht - noch nicht, will aber mit dir liebe|r Leser|in den Sachverhalt klären - und dieser ist: Erst über die Verrückung entsteht Begegnung und davor muss Klar gestellt werden, ob dieser Knall kompatibel oder halt inkompatibel sein muss.
Die gelebte Theorie nennt man Praxis und in genau dieser hat sich eine heterogene Konformität in mannigfaltiger Art und Weiße schon bewiesen. Wir verbinden Smartphones vom Hersteller X mit einem Computerbetriebssystem der Firma Y. Wir befüllen unsere Kaffeemaschinen mit Kaffee aus einem anderen Erzeugerland als es am Made-In-Vermerk in der Kaffeemaschinenbeschreibung notiert ist. Unsere deutschen Autos fahren mit Benzin aus dem fernen Osten aber selbst in jedem anderen Strassenverkehrssystem auf die gewohnte Art und Weise. Die Eigenart des Menschen ist nun aber, das er ebenfalls wie die materialistischen Dinge oben, eine Systematik besitzt die von Psycholog|innen Tag-ein Tag-aus immer wieder aufs neue erforscht wird. Dabei lässt sich denken und fühlen des Individuums nur schwer in eine Statistik bzw. eine statistische Methode pressen - aber die Majorität der Erhebung reicht aus um gegenüber dem Einzelnen eine Art Omnipotenz der Wissenschaft aufzubauen. Psychologie ist Beobachtung und Beobachtung ist eine empirische Methode. Der gefinkelte Psychologe jedoch Beobachtet im Moment und deduziert aus seinen Betrachtungen ein unvollständiges aber stabiles Abbild seines Gegenüber - selbiges gilt natürlich auch für die weiblichen Vertreter dieser Wissenschaft. Die Fallstudie ist, wie ich sooft schon in anderen Beiträgen erwähnt habe, das tragende Element der Diagnostik. Wobei natürlich das Gegenüber erst durch seine Paradoxie dem Psychologen eine Professionalität ermöglicht. Verhält sich der Mensch genau nach Lehrbuch und Statistik - reagiert er oder sei auf die Farbe Grün mit Hoffnung und zeigt er bzw. sie bei einem Entzug einer Droge Entzugserscheinungen wie im Lehrbuch, wird er respektive sie zum Problemfall. Im höchsten Fall terminiert er als lebende Illustration des ICD-10, meist weil der|die Diagnostiker|in einer wichtigen Kompetenz der Psychologie beraubt wurde: Der Unwissenheit. Der Professionalist liebt die Unwissenheit weil sie erst hermeneutische Wissenschaften ermöglicht - und diese ist in seiner Reinheit weit höher einzuschätzen als die grobe empirische Erkenntnisgewinnung. Es löst den Diagnostiker von der Individual-Wissenschaft und drängt ihn zu einer vorgezogenen Prädiktion. Er oder sie wird Anfällig für Selbstreflexion im analytischen Gespräch die sowohl den Duktus bestimmt als auch eine Neuinterpretation des Umfelds zur Folge hat. Das minder-scholastische Doktrin "Ein Schuster nimmt selbst bei bekannten Kunden immer wieder Maß ab" entschwindet im Moment der selbstbestimmten Unwirksamkeit. Wird die Unwirksamkeit "Zuhören" nicht mehr als diagnostisches Tool betrachtet regressiert sie zur therapeutischen Maßnahme - ein Fehler der allzu oft begannen wird. Die wirklichen innerfakturellen Auswirkungen auf die Situation unterliegen eine simplen Neuorientierung des originären Daseins - wobei der Psychologe in seinem Element und der Klient das Bekannte zur Neuinterpretation freigibt. Man sieht darin schon die Einfachheit welche zur Wechselwirksamkeit führt - der Rollentausch also erlaubt beiden eine Sichtweisen-Veränderung die, wenn sie konsequent verfolgt wird, niemals einen wissenschaftlichen Mehrwert generiert - der Rollentausch zwischen Patient und Psychologen ist "bei-Gott" nur ein Versuch die subjektive Verlegenheit zu überwinden. Ich kann mich bei einem Konzert der "Rolling-Stones" nicht auf den Perspektiven-Wechsel verlassen - der Interpret wird sein Programm absolvieren - ich als Kultur-Konsument bin auf meine eigenen Beschränktheit reduziert - das Konzert selbst wird nicht darunter leiden. Und so wird die "Sitzung" selbst zum Event, nur allein weil es die Attribute einer Heterotopie trägt - Raum und Zeit ist determiniert - sie sind Bestandteile einer höhere Kosmetik - sie sind Bestandteile der Verwaltung - der Kostenrechnung. Die Erkenntnis leidet also am Ritual der gegenseitigen Bestätigung, weil sie dem psychologischen Verstehen ein Joch der Irrationalität in psychologischer Sicht aufbürdet. Der gelehrte Psychologe wird auf unnötige Verwaltungsaspekte reduziert - seine Professionalität assoziert sich auf das "cum tempore" des Dozenten und der Unterschriftsleistung gegen Ende des Erkenntnisgewinns - der studentische Erfolg will verwaltungstechnisch nachvollziehbar sein und die Verwaltung wird in Folge seine Bemühungen bestimmen um ihn wieder auf sein frühes Level der Professionalität rückzuführen. Anwesenheitslisten zu Unterfertigen gilt als das das höchste Gut der Therapeutik - warum auch nicht? Sie werden der auszahlenden höheren Instanz übermittelt welche sich auf die Klarheit zwischen Beginn der Sitzung und Ende der Therapie laut Vorgabe beruft. Dabei kann Psychologie auch jenseits von einem Stundenplan funktionieren. Dabei kann der Prozess einer Heilung in "kognitiver und affektive" Sicht auch funktionieren - wenn man nur die Möglichkeit hätte seine Anliegen jenseits aller Heterotopien anzubringen. Eine Begegnung zwischen dem Psychologen und dem Hilfsbedürftigen ohne dem Aspekt des Kalküls einer Professionalität des Systems könnte definitiv zum Erfolg führen - wollen wir nur soweit sein, die Aspekte auch zuzulassen. Und so führt es auch zu der Knall-Kompatibilität, die sämtliche störende Faktoren entwertet. Ist nun also, das Eine mit dem Andern nicht konform, muss nicht sofort von einer Inkompatibilität auszugehen - der wissenschaftliche Moment des eigenen Seins wird vielleicht erst durch die Natürlichkeit des Gegenübers ergänzt. Wenn du nun bisher mitgelesen hast musst du deine eigene "Knall-Kompatibilität" überdenken - weil sie doch sprachliche Eingeschränkt sein mag. Du kannst deinen eigenen Knall daran bewerten, indem du alle Aspekte des Textes vorher überdenkst und jede stelle die du mit einem Kopfnicken bejaht hast verwerfen. Alles Schwachsinn - der eigene Knall ist nicht das Resultat vieler Worte. Der sublime Knall ist nur Träger wie die Geschmacksnote einer Suppe. Der eigene Knall wird von der Gesellschaft genauso missinterpretiert wie die Gesellschaft seine Normen und Tugenden formuliert - aber er ist das Faktum der Veränderung - oft bedingt durch die Vorstellung: "Liebe".
Alles was nicht Liebe ist, muss also Leben sein - die Liebe selbst ist zu Groß um sie unter das Leben selbst zu subsumieren. Und redet man mit einem Christen, so neigt selbiger gerne dazu seinen Gott als die absolute Liebe zu bezeichnen. Eine Liebe, die in ihrem Wesen unermesslich und zugleich prüfend ist - eine Liebe, die den Gläubigen auf die Probe stellt. Ist das nun "Knall-Kompatibilität"? Kann eine höhere Form durch seine eigene Absurdität bestehen und zugleich die niedrigere Instanz seiner eigenen Art das Mittel zur Existenz sein? Der Antagonismus wird das tragende Element der verchristlichten Weltanschauung - auf der einen Seite gibt es Gott und auf der anderen den Menschen, bzw. mich selbst. Diese eingeschränkte Betrachtung auf die Realität erlaubt eine Unterscheidung zwischen dominant und rezessiv. Dominant soll und muss das absolute Wesen - das Unvollkommene muss ergo aufgrund seiner vielen fehlenden Tugenden den untergeordneten Part spielen. Damit also zwei zueinander passen, ist nur eine gänzliche Unterschiedlichkeit notwendig um von Kompatibilität zu sprechen - der Minus-Pol zieht den Plus-Pol an und umgekehrt (je nach Stärke ködert das Eine mehr als das Andere). Wenn nun also Gott von unserem Abbild geschaffen wurde so müsste er alle Eigenschaften besitzen, die dem Erschaffenden nur bedingt zugänglich sind. Sie müssen aber bekannt sein, um einen eigenen Gott zu erschaffen und so ist die Suche zwischen Mensch und Mensch eine ständige die unser soziales Leben erst bereichern. Suchen doch Juden nach dem Namen Gottes (ohne ihn lästerlich auszusprechen) sind Christen in der Erschaffung ihres Gottes auf Eigenschaften angewiesen, die jenes Wesen beschreibbar machen - und dennoch, würde eine Gottheit dem Menschen gleichgesetzt, so wäre sie eben auch nur ein Adjektiv und kein Hauptwort. Die einfache Lösung: Gott erschuf uns nach seinem Abbild - was das Problem der Unität versus einer Gemeinschaft erzeugt. Diese Problematik löst sich nicht so einfach auf - vordringlich ist natürlich die Annahme, ein vollkommenes Wesen muss die Eigenschaften aller unvollkommenen Wesen zuzügliche der absoluten Liebe und der fehlenden Eigenheiten besitzen um ein vollkommenes Vorbild für das unvollkommene Abbild Mensch zu liefern. Ja - nur weil wir uns vom Wir als Ganzen getrennt haben, konnte das rudimentäre Ich in seiner Unvollkommenheit ein Diametral Gottes werden. Der Knall der sich daraus ergibt ist der Urknall der Emanzipation des Menschens von der Allmacht einer diktierenden Gewalt - die durch seine Unsterblichkeit das Privileg besitzt, dem Menschen ein Wegweiser zu sein. Doch kann es Gottes Wille sein, das Individuum zu leiten ohne ihm die Möglichkeit zum Leviathan zu geben - ein Geschöpf das durch geeinte Kräfte entsteht? Bedeutet der geeinte Mensch eine Gefahr für die göttliche Konstruktion? Ja und Nein. Religiöse Euphorie beruht auf dem eigenen gottgleichen Gefühlen, welche sich nur durch Empathie ergibt. Mann und Frau lösen sich mit der Kraft der Empathie von ihrer eigenen Beschränktheit und erleben im Anderen ein Hoch- und im Wir ein Gesamtgefühl - das Wir befreit den Menschen von seiner Unvollkommenheit. Zwei können schon von einem Wir sprechen - sie können sich vereinigen zu einer höheren Gestalt (durch ihre Sexualität) und erleben dadurch Ekstase. Oft hört man den Satz: "Du vervollständigst mich!" der eigentlich schon ein guter Indikator für eine Knall-Kompatibilität sein kann. Ist das Wesen alleine, so sucht es nach Vervollständigung durch Gott - ganz falsch. Es läuft gegen eine unsichtbare Wand wie eine Fliege, die durch ein geschlossenes Fenster nach draußen will. Die nächst höhere Instanz also muss die des Priesters sein, welcher das Fenster öffnet um die Fliege ins freie zu lassen - ein göttliches Gefühl muss das sein. Der Priester als Bindeglied zwischen Gott und dem Menschen ist wie ein Kind, welches mit Lego-Steinen spielt. Es zerstört seine Bauten immer wieder aufs Neue und konstruiert bis zur nächsten sonntaglichen Messe ein neues Gebildes, welches er mit Stolz präsentiert. Der christliche Priester - jedoch, hat nur wenige Lego-Steine der einfachsten Entität - er kann nicht Gebilde wie Ehe, Taufe oder Scholastik demontieren, nach eigenen Empfinden. Der christliche Priester (insbesondere der katholische - denn ich nicht einmal gendern muss) kann keinen direkten Zugang zu Gott konstruieren, der nicht auf den Bausteinen seiner Indoktrination beruht. So ergeben sich Tradition und Ritus - so entsteht aus Spiritualität (die dem Menschen definitiv innewohnt) ein How-To mit der Bibel als Handbuch (Manual) und dem Vatikan als eine belesene Instanz - die lutheriansiche Loslösung (Reformation) war ein Segen für die Katholiken und ein Gewinn für die Protestanten. Die Guten ins Töpfchen die Schlechten ins Kröpfchen. Wer welcher ist, wird die Zeit entscheiden - und Monotheisten haben mehr als genug davon. Die Arbeit des Priesters beeinflusst nun also unser ständiges Leben - der Priester ist schon lange nicht mehr auf sein Seminar und Zölibat beschränkt. Parship z. B. verliert Tag für Tag Kunden - und das freut sie sogar. Die Kommunikation zwischen Gott und Mensch wird zur Kommunikation interdisziplinär zwischen Mensch und Mensch - kann der Priester doch den Weg zu Gott ebnen, so muss er auch den Zugang zum Nächsten schaffen können. Hier ergibt sich das Phänomen der "Knall-Inkompatibilität" - den innerhalb eines geeinten Glaubens, richtet sich der eigene religöse Irrsinn einer antithetischen Instanz zu um in der Synthese zueinander zu finden - er und sie glauben den gleichen Mist (und dieser Müll ist antithetisch) und finden so zueinander. Der Priester hat zwei Menschen zueinander gebracht - der Priester hat gute Arbeit geleistet und kann gehen. Im Laufe der Zeit und nach der Eheschließung wird sich die Kompatibilität des eigenen und des nächsten Knall schon aufzeigen - drum prüfe was sich ewig bindet! Ich zitiere: "Wien hatte im Jahr 2017 mit 47,35 Prozent die höchste Gesamtscheidungsrate der Bundesländer" - wird der religöse Knall nicht ständig gefüttert stirbt er wohl an Anorexie. Der Irrsinn - der Knall war nur aufgesetzt - fremdbestimmt und damit definitiv ungleich, inkompatibel, kontradiktorisch.
Der Fasching bzw. der Karneval ist die traditionell beste Zeit seinen eigenen Knall in den Vordergrund zu stellen - ohne dabei irgendwelche Repressalien soziologischer Natur zu erwarten. Das prüde Deutschland feiert diese Tage mit ausgediegenen Karnevalssitzungen bzw. diverser anderer Veranstaltungen - wir Österreicher|innen zelebrieren am Opern-Ball bzw. für die, die nicht zu den oberen 10.000 gehören in den unterschiedlichen "Faschings-Gschnass'es". Darüber hinaus gibt es natürlich tolle Faschingsumzüge - definitiv nicht so groß wie ein Karneval in Rio de Janeiro und auch nicht so bunt und belebt. Hier in Graz rollen Wägen mit Themen an der abgesperrten Öffentlichkeit vorbei - die Möglichkeit alle pressanten Themen aus Politik und Gesellschaft aufs Korn zu nehmen - wie gehabt: "Ungestraft - Unsanktioniert". So als ob man nebst dieser "Närrischen Zeit" nicht sein Maul aufreisen dürfte - hier und bei uns gibt es Rede und Meinungsfreiheit - übertreibt man es, bekommt man noch die Narrenfreiheit dazu - der|die Österreicher|in hat schon immer ein schizophrenes Verhältnis zur Freiheit gehabt. In dieser närrischen Zeit darf man sich sogar verkleiden wie man möchte - die einen haben nicht das Geld für teuere Verkleidungen und Masken. Sie schmieren sich ihre Gesichter voll - tragen Perücken und zelebrieren diese Zeit - andere, betuchtere, reichere kaufen sich teuere Verkleidungen die sie entweder in eine Rolle schlüpfen lässt, die sie tief in ihrem psychischen Seins so verankert ist oder in eine Rolle die er oder sie gerne spielen möchte - sein möchte. Definitiv - diese Zeit ist die Zeit anderen Wahrheit - jene Wirklichkeit zweckentfremdet und ehrlich. Der aufmerksame Beobachter wird schon merken, für wen der Fasching nur ein kurzes Aufflackern der Eigentümlichkeit ist und für wen es eine traditionelle Soll-und-Muss Veranstaltung ist. Mein Tipp: Komm selbst als Beobachter niemals unverkleidet - deine Demaskierung wird deine Maske sein und deine Offenbarung nicht mehr als deine Tartüfferie gegenüber allem - insbesondere deines Missverständnis gegenüber jener Eigenheiten des Lebens die zwei so oft schon zusammen gebracht hat: nämlich der Knall-Kompatibilität. Bis nun der ORF zum Opernball 2020 überträgt bleiben noch ein paar Minuten Zeit um einige Wikipedia-Zeilen über den Fasching in diese Arbeit zu pasten: Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert - na da haben wir es - es ist kein rein christliches Fest und auch wenn es als Vorbereitung für die Fastenzeit (Aschermittwoch) veranschlagt wurde und damit irgendwie eine Vorbereitung für das Osterfest sein sollte. Vor allem in Österreich, der Schweiz, dem Elsass, Bayern und Baden-Württemberg erhielten sich ältere Formen dieser Festigkeiten - man sieht sofort, das ein tiefer kultureller Hintergrund hinter dieser Veranstaltung manifestiert ist. Aber so alt auch diese Tradition sein mag - für mich wird diese Zeit einzig und allein durch Wien eröffnet (ein Wunderding, weil doch Wien herzlich wenig im gesellschaftlichen Leben seiner Föderalmitglieder mitzureden hat). Da muss mal ein Gesetzt am Bundesrat durchkommen bis es im letzten Winkel der Ländergemeinschaft zum allgemeinen Imperativ wird - ja, aber der Opernball schafft es doch Jahr für Jahr wieder aufs Neue. So sehen wir Landleute unsere Hauptstadt gerne - wie Pinguine verkleidet - hochnäsig und in ihrer eigenen Präpotenz zu einem eigentümlichen Schmäh fähig - bereit. Schön frisiert - schon aufgemotzt. Der Schnee soll ruhig in der Hauptstadt sein - ich glaube dafür schreibe ich nicht nur als Steirer für Schladming, sondern als Österreicher für den Nicht-Wien-restlichen Teil des Landes, die das weiße Zeug doch so dringend braucht - fürs Ski-Fahren - für das Ski-zophrene-Fahren. Die Vergangenheit hat den OB und ich will ab jetzt den Opernball nur mehr als OB abgekürzt verwenden, gezeigt - wie Gewalt und offensichtliche Spaß-Eröffnung Hand in Hand gingen. Protestanten vor und neben der Oper - Polizeikräfte mit Wasserwerfer und Schildern. So als müssten sie die Knall-Opportunisten von den Knall-Befürwortern trennen - vielleicht träfe sich die wahre Lieben nicht innerhalb der heiligen Hallen der Oper sondern davor - bei den Demonstranten. Die Geschichte hat uns schon gelehrt, das es jeden der OB Hauptakteuren danach zum Würstelstand treiben wird - die Protestant|innen sind dann aber leider schon weg - sucht im Irrsinn euren Knall! Das ist der Imperativ. Anmerkung: Die Protestant|innen sind nach der ORF Übertragung vom roten Teppich sowie schon wieder weg und verkriechen sich in ihre insubordinative Verstecke und Lokalitäten wo sie den Status-Qvo weiter demontieren zu versuchen, bis einer von den oberen 10.000 endlich einen der Punks ehelicht - aber das soll nicht das Schauspiel für die nächsten, sagen wir mal 5 bis 6 Stunden trüben. Wir betreten Parkett - das ist der nette Teil dieser Veranstaltung - wir sind normiert und damit meine ich nur den männlichen Teil aller Darsteller. Die Norm des weiblichen Aktivisten am OB ist die Pflicht zum Außergewöhnlichen - uniformiert wie die Männer sind, erleben die Frauen definitiv ihr Desperado - was auch immer sie tragen werden, sie werden nicht das richtige tragen - die Männer stehen bereit zu Appell und Garde. Liebe Testosteronverstreuer - versucht euch nicht durch Individualität hervorzuheben - bleibt das erste und einzige Mal angepasst an die Regeln und Normen einer High-Society wie es sie eigentlich nicht mehr gibt. Die meisten müssen sowieso in den anderen 363 Tagen im Jahr nach Aufmerksamkeit der Kamera buhlen - bleibt im Gespräch, doch nicht an diesem Tag - eure Begleitung wird die Raison sein. Wer es (maskulin) am Opernball schafft nicht aufzufallen, hat es definitiv geschafft - ein Haus, ein Auto, eine Frau beim Tennis und gänzliche Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit sind die Attribute ihres restlichen Lebens. Und so kommen sie natürlich - die Mitglieder des Vereins "Freunde der Oper" - die Künstler und innen, aber auch die vielen Vertreter der heimischen Wirtschaft die aufgrund ihres alltäglich extrem überarbeiteten Alltag, nur kurz auf der Treppe in Erscheinung treten - alle anderen, denen man nicht so viel "Tag-Wert", bzw. Leistung nachsprechen kann, wird schon mehr Sendezeit gewidmet. Stellt man sich vor, jemand würde sein ganzes Leben und Dasein nur dem OB widmen. Wie viele Minuten Sendezeit bekäme er bzw. sie vom ORF - zuwenig um das Leistungspensum eines ganzen Jahres darzulegen. Ich z. B. bin keiner der so viel Leistung an den Tag legt wie es z. B. einer von der Müllabfuhr tut - einer der Tag-täglich auf seinen Abfuhrwagen steigt um uns von dem Abfall zu befreien, welcher uns definitiv Ersticken lassen würde - wäre er unabgeführt. Ja, ich tippe in der Woche gute 1000 Worte ins Internet hinein - aber den Auftrag zu bekommen, live vom OB zu berichten ist definitiv eine jener Aufgaben die nur sehr selten vergeben wird. Sie versuchen zwar, immer mehr Stars und Sternchen auf den Black-Screen zu pressen - aber ein Schreiber hat den Vorteil der Anonymität solange seine Leistung passt - mein Knall ist das Schreiben - gibt es eine Frau draußen, dessen Knall das Lesen ist? (Ich bin teil kompatibel - bitte nutze die Kommentarfunktion um mit mir in Verbindung zu treten). Nun - alsbald der OB endlich als jenes verstanden wird, was er in seinem Wesen ist - nicht eine Akkumulation von monetären Werten für die Oper oder eine Selbstdarstellung einer Institution gegenüber der Welt, nämlich eine Tanzveranstaltung sind die Milliarden Blicke endlich abgewendet und den wenigen Einzelnen endlich ein Happening ihrer innewohnenden Bedürfnisse und Wünsche - dem zum feiern, zum Tanz, zur vollen Befreiung und wir wollen den oberen 10.001 auch dieses gönnen - ihre Außenwelt ist unsere Bühne und ihre Realität ist unser Spaß. Und so sehen wir sie gerne, wie sie Frosch-Schenkel fressen, während wir und am gesunden Mahl einer ballaststoffreichen Ernährung laben. Während wir unsere Mahlzeiten auf 2.200 KCal für Männer und dementsprechend weniger für Frauen ausrichten, freut es uns natürlich dann um so mehr, wenn es am OB kulinarisch anders zu geht - doch was ist das Andere am OB im Vergleich zu unserem normalen Leben? Der Tanz und das Reden - beides will den kulinarischen Aspekt einer Feierlichkeit neu bewerten. Und so reden sie auch - die besseren Menschen. Im selben aufgelegt auf ein Ziel, das der einfache Prolet von nebenan und der Höhrer gleichermaßen verfolgt - das ehrliche, ausgelassenen Lachen am Ende jeder Rede. Natürlich - small Talk, Rede hier und wo anders funktioniert auch nicht immer hier und wo anders. Wo doch im einfachen Milieu schon die erste Aussage: "Da habe ich mir ein Bierchen gegönnt" zu einem Ausbruch an Gelächter führen kann, wird in der High-Society eines OB's mehr verlangt - ernste Miene, Betrag um Beitrag erweitert sich und terminiert wieder doch im Gelächter - das Niveau macht den Unterschied. Schenkelklopfer allein reichen nicht aus - das ist der Opernball und das Unterscheiden die besseren Leute von uns ganz normalen Arbeiter|innen die brav Tag-für-Tag gendern, wo es gar nicht notwendig wäre. Für 2020 stellt sich uns wohl eine vordringliche Frage: "Werden wir wieder Smombies sehen, wie wir von Paris Hilton gelernt haben?" Ich hoffe nicht - ist doch fad zuzusehen! Die Prominenz defiliert den roten Teppich wie erwartet. Fotografen tuen ihren Teil - sie sind Repräsentanten eines Medienproletariats, welches mit-Schnuppern darf - ich will sie nicht beneiden. Die Unauffälligkeit der weiblichen Entrage ist sicher nicht durch ihr Make-Up gegeben - dabei ist doch die Frisur - selbstverständlich das wichtigste aber zugleich auch nur jener initiale Moment einer Gesamt-Aufmachung - Traditionsgut scheint das Fallback für das verzweifelte Management zu sein. Clowneske Akteure die als Türsteher noch in den Rang der oberen erhoben werden - oder es sind auch nur freundliche Floskeln einer glanzlosen Gesellschaft. Eine detailverliebte Moderatorin, die selbst für eine holländische Nahrungsmittelverwertungsgesellschaft wirbt, ist noch nicht das Überzeugende Element einer glanzvollen Galanacht - ihre Sympathie sollte ihrer eigene Empathie in Folge zur Hölle werden - das denken wir uns allen. Lustige Aufmachungen sind weniger das zerstörende Moment innerhalb der Unbegreiflichkeit, welcher ich mich zuwenden versuche - ich will aufs Ganze gehen - und ich will auch, das Erkenntnisse meiner Opernball Berichterstattung als immanentes Philosophikum einfließt - die Knall-Kompatibilität kann sich bisher nicht vollständig begründen - der Knall ist noch immer hinter der Fassade. Unterschiedliche Käsesorten werden von breitbäuchigen möchte-gern-Bauch-Besitzen präsentiert - aber ich sehe hier keinerlei Grund zur Unterwerfung. Mehr ein lächerlicher Versuch kulinarische Sonderheiten an den Besten zu bringen. Es reduziert sich zunehmend auf die ernährnungspezifische Eigenheit des Menschen, der Feier und Fest selbst nur mehr durch das Buffet bestimmt wissen will - kein Auftakt für den Fasching wie er prächristlich in unserm Empfinden gewesen war - sondern wirklich nur eine Vorbereitungsveranstaltung für die Fastenzeit ➯ ich sage: Aschermittwoch wird schon mehr zelebriert als es der Opernball tut. Sie kosten sich hinauf zu ihrer ersehnten Fastenzeit! Ich will - und das ist nur eine erste einfache Induktion: "Den Absolventen des Gymnasiums" leider nicht mehr Kreativität zuschreiben, als es ihre Ausbildung erlaubt - von Gym-Maturantinnen wimmelt es nur so auf diesem Ball. Feiern, losgelöst von christlichen Vorstellungen ist natürlich schwer - die Überraschung ist definitiv nicht vorprogrammiert - wir werden an diesem Opernball 2020 das erleben, was das Maximum an christlicher Vorerziehung erlaubt - Magister und Doktor zum Nulltarif - Opernball und Fasching als Nebensächlichkeit. Hauptsache wir fressen die Oblaten jeden Sonntag und dürfen uns dann, als einfache Arbeiter|innen losgelöst von dieser ach-so-grausamen Entartung des gymnasialen und katechetischem Glauben abwenden, in der Hoffnung, dass selbiges uns nicht widerfährt. Kahl rasiert offenbart uns unser Bundespräsident - Erfuhrt spiegelt sich in den Augen der Exekutive (dessen Oberbefehlshaber er eigentlich nicht ist). Der Direktor nutzt den Eingang zum Geschehen im Nimbus des Bundespräsidenten. Ausgelassene Stimmung in den Logen - wir hätten es uns nicht anders gewünscht - und die eine oder andere Fotze hat in ihrer Mimik sogar eine gewisse Geilheit. Patronanzen der weiblichen Form werden zurückgewiesen - sie hätten sich es nicht verdient - sind sie doch Ausdruck einer geileren Existenz. Schniples einer unvollkommenen Welt. Ehemalige die sich auftun und der leere Boden einer Neudefinition - alles eine Frage der positivistischen Möglichkeit. Es soll Reife in Form der Reife sein - so soll alles Kindliche entfernt werden - und das tut es über das übertriebene Alte, die übertriebene Reife. "The silence of the boring Room" trägt sich über die Ausschmückung wider - eine Blumenpracht die wie Glitter am Wesen hängt. Der Bundespräsident spricht: "Er hat auch nicht zu rechtfertigen, was wider die Verfassung spricht - wir würden eine 2/3 Mehrheit benötigen um Ästhetik in den Verfassungsrang zu bringen" - dies ist nicht der Auftrag eines einzigen Tages - einer einzigen Veranstaltung.
Nach dem Ende des Opernballs und der Ausschleifzeit ist auch der Fasching zu Ende - Normalität stellt sich ein welche nicht unbedingt die natürliche Lebensumgebung des Knalligen Typen darstellt. Aber er bzw. sie wird weiter gegen den Strom schwimmen und auffallen - koste es was es wolle. Dabei ist dieses Schwimmen (insbesondere gegen den Strom) so anstrengend und einfache zugleich. Gegen den Strom zu schwimmen, bedeutet - wie Lachse die nach ihrem Laichplatz lechzen hinauf zu springen, in einer Welt wo es hinunter geht. Alle und alles treibt es nach Süden - die jenigen wenigen kämpfen dagegen an und wollen hinauf - hinauf in den hohen Norden. Das ist das wahre gegen den Strom schwimmen! Wie sieht das Falsche aus? Naja - man stelle sich ein öffentliches Schwimmbad vor. Die Schwimmer|innen tun ihre Längen rauf und runter - meist über jene freie Länge die die meiste Schwimm-Experience ermöglicht - ein Olympia-Becken mit einer Langbahn von 50 Metern. Gute und teuere Schwimmbecken haben auch optische Abgrenzungen zwischen den Längen - egal - bei einer guten "informellen" Organisation können mehrere Schwimmer|innen die Bahnen benutzen. Und so geht es rauf und runter - die Langsamen in einem langsamen Tempo - die Schnellen selbstverständlich dementsprechend schneller. In einer Welt der zwei Geschwindigkeiten sind die Schnellen vorsichtig und die Langsamen vorausschauend. Und so schwimmen sie an einander vorbei - weichen wenige Dezimeter voneinander ab um nicht zu kollidieren und leisten ihren Kalorienabbaubeitrag zum Tagwerk. Nun da kommt aber ein kleiner Frechdachs dazwischen - eine Rotznase - ein wie soll ich sage: "Held der Knall-Gesellschaft". Er schwimmt nicht vertikal - wie es alle anderen tun - seine Achse geht über die Horizontale. Dieser Inbegriff von gesellschaftlicher Devianz erinnert stark an jenen Fisch - der das Süßwasser niemals verlassen möchte um im Meer des Salzes zu vergehen. Er kreuzt jede Bahn - und damit wird er zum Hindernis für jeden Schwimmer und jede Schwimmerin. Die Kraulenden und delphinartigen Top-Athleten wird es so nicht betreffen - sie leben sowieso in einer Welt des intermittierenden Atmens - des Unter- und Auftauchens um auf Leistung und Geschwindigkeit zu setzen. Sie leben in einer Welt des absoluten Ichs im Wir - im Wir-Becken. Aber die langsamen Schwimmerinnen - jene, die allein wegen der verlangsamten Monotonie ihrer Bewegung viel Zeit für die Reflexion aufbringen - sehen jenen einen von-West--nach-Ost-Schwimmer in einer Süd-Nord-Schwimmer-Welt genau. Und während jene langsamen, jene die nicht die gleiche Existenzberechtigung wie es die Sportiven haben, plötzlich mit dem Gefühl der Anfeindung und jener Attitüde die der Kleingrund-Besitzer kennt, der in seinen territorialen Grundrechten eine Gefährdung sieht - konfrontiert. Was soll man da sagen - auf der einen Seite tut der kleine Rotzlöffel genau das, was den Bildungskonsens der Gegenwart entspricht und damit eigentlich wieder etwas zu tiefst Angepasstes. Auf der anderen Seite ist es gänzlich unmöglich heraus-zu-filtern, wer in in einem solchen Szenario die Auszeichnung "Knall-kompatibel" tragen darf - nun ist der informelle Gesetzesbruch zum Teil anerkannt, gewünscht und zum Teil aber auch die Basis zum Angepisst-Sein par Excellence. Aber diese Konfrontation zu jenem der nicht unbedingt gegen den Strom aber definitiv gegen das System schwimmt, ermöglicht allen eine Bereicherung - die sich erst nach der Überwindung aller Anfeindungsgefühle einstellt - und zwar eine Erkenntnis-Bereicherung - die Erkenntnis, in einem drei-dimensionalen Becken zu schwimmen, welches sich nicht nur über die Achse X-Y bestimmt, sondern auch die unnötige und zugleich elementare Achse Z kennt. Der kleine Rotzbub taucht nicht unter - der|die Schnelle zieht an ihm vorbei und die Langsamen? Sie erkenne wieder das selbst die Unnotwendigkeit einer neuen Dimension nichts an ihrem Verhalten ändert - sie weichen wieder um diese wenigen Dezimeter nach links oder rechts - der Knall bleibt gleichverteilt auf alle Anwesenden.
Aus einem solchen Szenario heraus, stellt sich die Frage nun ob ein Knall erlernbar ist und natürlich welche Formen von Knalle natürlich bzw. aufgesetzt sind? Zu allererst müssen wir uns selbst fragen ob es um den erlernbaren oder den erlernten Knall geht? Der erlernte Knall muss nicht unbedingt und zwangsläufig einer pädagogischen Zielformulierung entsprechen, geschweige als Bildungsstandard formuliert oder als kompetenzorientierter Knall aufgearbeitet - der erlernte Knall ist nun mal die Konsequenz einer unreflektierten Überprüfung von Lernzielen. Wo dabei sowieso die Unterscheidung zwischen Lernziel- und Lehrzielkontrolle nicht trennscharf ist - wie sie zu sein hat. PISA - ja, hier sollte es um Lehrziele gehen. Die Schularbeit in der 5bka aus dem Gegenstand "Deutsch" - reine Entwicklungserhebung - reine Fortschrittanalyse. Was so eigentlich im Unterrichtsfach "Deutsch" (welches im deutschen Sprachraum definitiv die Königsdisziplin jeglicher Leistungsbewertung und -urteilung darstellt) nicht so einfach ist, wie es sich tag-täglich offenbart. Ich selbst hatte ein befruchtendes Gespräch mit einem Kollegen der von seinen Erfahrungen aus der Sekundarstufe II berichtet - insbesondere wie er es schaffte im Gegenstand "Deutsch" von einer Null-Nummer-Niete mit regelmäßigen "Nicht-Genügend" zu einer angesehene Schülerpersönlichkeit mit zahlreichen "Sehr-Guts" im selben Fach Karriere machte. Die Antwort: Nivellierung durch Mittelmäßigkeit, Reduktion der Fremdwörter, drastische Verkürzung aller Sätze, kein Gebrauch von neu erlernten Wörtern dessen Rechtschreibung nicht zu 100 % gefestigt ist und das Resultat: Grammatikfehler - gleich 0%, Rechtschreibfehler - ein paar wenige die auch als Flüchtigkeitsfehler durchgehen und die Ratio daraus: "Sehr Gut (mit einem kleinen Minus, der Flüchtigkeitsfehler wegen)". Keinerlei sprachlicher Wahnwitz - fern von jeglichem Neuland und schon gar keine Entwicklung, die sich in der verschriftlichten Sprache wiederspiegeln soll. Der Effekt - schon bald konnte er mit einem Satzkonstrukt wie: "Zu einem ungewöhnlichen Einsatz musste gestern Abend die Feuerwehr von Kirchberg (Tirol) ausrücken. Ein Taxi mit dem Lenker und sieben Fahrgästen an Bord war von der Straße abgekommen und drohte weiter abzustürzen. Die Insassen mussten im Wagen ausharren, bis das Fahrzeug gesichert war." bare Münze machen. Das herausragende Beispiel stammte nicht von dieser einen mir berichtenden Person - diese landete in der Sozialarbeit, in der verwaltenden Sozialarbeit. Jenes in Kursivschrift (Schrägstellung der Schriftart, für jene die Kursiv nicht Microsoftisch verstehen) stammte aus einer beliebten Tageszeitung, wovon ich jetzt in meinem Zustand wirklich kein qualifiziertes (Kurz)Zitat erstellen möchte. Mehr denn - ich riskiere eine Urheberrechtsklage - nur allein um zu erfahren wie sie die geistige Tiefe begründen würden - der Schreiber und sein Rechtsanwalt. Schon allein "gesichert war" - oh mein Gott, nur bloß nicht zu nah an den Konjunktiv - das könnte ins Auge gehen. Sieben Fahrgäste - muss ein wirklich großes Taxi gewesen sein. Na - da sieht es man es doch. Die geistige Tiefe zeigt sich im subtilen Detail der Ausarbeitung. Dennoch sind sie alle das Endergebnis dieser krankhaften, nach Fehlern suchenden Pädagogik des österreichisch|didaktischen Deutschunterrichts. Und so wie ich meine Text mit einer verspielten Ungezwungenheit zu Papier bringe, sind jene in ihrer "bloß-keine-Fehler-machen" Welt auf jenen sprachlichen Konsens beschränkt, der auch noch von studierten Germanistinnen weiter vermarktet wird. "Bitte schreiben Sie kurze Sätze" - "Bitte verwenden Sie keine Passiv-Sätze" - "Bitte formulieren Sie ihre Botschaft prägnant und einfach"! Imperative die an meiner sprachlichen Sehnsucht vorbeigehen wie es Methadon tut für den Heroinsüchtigen. Nein nein - so einfach lasse ich mich nicht in ein Korsett pressen! Und ließ mich auch nie. Ich - als kleines Ich meiner Vergangenheit und Schüler einer Handelsakademie passierte Wirtschaftsfächer über Wirtschaftsfächer - konsumierte den inhaltsleeren Gehalt des Homo Economikus und machte brav meine Prüfungen zwischen der einen BWL-Schularbeit und der nächsten Rechnungswesen-Prüfung. Errechnete brav in wirtschaftlichem Rechnen Prozentsätze von, in und auf Hundert. Fütterte emsig meine elektronische Schreibmaschineneinheit (PC) mit blödsinnigen Formeln zur Ermittlung von Kennzahlen der Bilanzanalyse - bis endlich: mein PC meine Texte auf Rechtschreibung überprüfte - bis er es endlich schaffte meine Texte auf Grammatikfehler zu durchsuchen - bis er endlich mir Synonyme vorschlug zu den vielen Worten, die ich zu gebrauchen angedacht hatte. Das war der Moment, wo ich die Schule nicht brauchte - eine Schule die für mich nur ein mühsames dahin dümpeln zwischen der einen Deutsch-Stunde und der nächsten Deutsch-Stunde war. Wo ich für einen kurzen Moment intellektuell leben durfte - aufatmen - frei sein - ein Schüler meiner eigenen Sprache zu sein. Dabei war es doch ziemlich skurril. Aufgezogen wurde ich nach dem Prinzip "trial-and-fail". Man ließ mich alles schreiben - alles tun - alles erfahren was nur möglich war. Man ließ mich jeden nur erdenkbaren Fehler begehen - lehrte mich aber, Verantwortung für meine Fehler zu übernehmen und diese Verantwortung bestand darin, daraus zu lernen. Hohe geistige Fehler meiner Kindheit wurden oft nur mit einem "Syntax Error" abgetan - ein Nachdenken und eine Selbstkontrolle waren die Auswirkungen daraus. Die Suche nach dem Denkfehler war mein bestimmendes Merkmal meines Erwachsenwerdens - und da ich irgendwann einmal zur Erkenntnis gekommen bin, das es noch so viele Fehler zu begehen gibt, wurde ich wohl nie richtig erwachsen. Bis irgendwann einmal eine Kollegin in ihrem sozialpädagogischen Unterricht den Satz aussprach: "Macht ruhig Fehler, doch bitte macht den Fehler kein zweites Mal, denn das erst wäre dumm!". In all ihrer Weisheit schloss sie Fehlerverifikation bzw. -falsifikation durch einen Kontrollversuch aus - aber wir sind noch nicht so weit. Wir sind nun mal in keiner Sandkastengesellschaft in welcher wir unsere sozial-kognitive Experimente probieren können ohne die Konsequenz daraus zu erfahren und zeitgleich keinen Schaden anrichten würden. Wie sieht den sowas auch aus: "Ich habe auf ihn geschossen, just to watch him die!". Nein, nein - deswegen ist die Realität wohl weiterhin die kognitive Vorwegnahme von möglichen Auswirkungen und zugleich aber der Versuch aus dem Moment zu lernen. Und so war auch mein Deutsch-Unterricht - mit einer Lehrerin die tief in ihrem Herzen wirklich eine Lehrerin war und nicht nur allein den|die Schüler|in liebte sondern auch ihren Gegenstand. Eine Lehrerin, die in dieser absurden Welt des "Entrepreneurship" zur offenen Nichtigkeit verpflichtet wurde. Deutsch war in dieser Welt nur die Vermittlung von sprachlichen Kompetenzen um Ein- und Verkauf zu optimieren um im betriebswirtschaftlichen Kontext zu Argumentieren und sophisticated genug zu Reden, damit der "Selbstständigen-Adel" sich nicht in seiner Beschränktheit verletzt bzw. bestätigt findet. Ich hätte doch damals liebend gerne in ein Gymnasium gewechselt, wo die hohe Form der Sprache zelebriert wird - nur allein, auch nur eine Augenauswischerei. Vielmehr begeisterte ich mich für jene Lehrkraft, die inmitten eines ökonomischen Teams zur Nebendarstellerin degradiert wurde nur um den aufstrebenden jungen Wirtschaftstalenten keine Stolpersteine in den Weg zu werfen - sei es über die Verwendung der Sprache in seinen vollen Facetten oder über die Erkenntnis der deutschen Literatur. Irgendwie sah ich unbewusst in meiner Deutsch-Lehrerin jene Person die zum verzweifelten Instrument ihrer eigenen Umwelt wurde. Irgendwie (glaube ich jetzt) hätte sie gern - liebend gerne, über Kafka diskutiert, Hesse, Horváth usw. besprochen, diskutiert - geteilt. Doch der Zwang einer Wirtschaftsschule zwang auch sie zur Konformität und zur Anpassung des Lehrplans an die Bedürfnisse des Marktes, der die höchste Lehrplaninstanz in einer HAK darstellt. Und so war sie gezwungen auf die niedersten Stufen der Pädagogik zurückzugreifen - jener der "Fehlersuche". Es war eine einfache Formel - Anzahl der Rechtschreib- und Grammatikfehler umgewälzt auf die Wortanzahl ergibt die Note "Sehr Gut" bis "Nicht Genügend". Die Inhalt spielten nur mehr eine untergeordnete Rolle. Das Kalkül dahinter: "Wir wollen Menschen die keine Fehler mehr machen" im Vergleich zur Alternative: "Wir wollen Menschen die alles Richtig machen!". Beide pädagogischen Ansätze führen eigentlich zum selben Ergebnis - mit dem Unterschied ob es Menschen gibt, die sich getrauen Fehler zu machen, nur um nicht nur alles Richtig zu machen sondern mehr alles Besser zu tun! Und so begann auch diesen pädagogische Drama für mich. Über Jahre hinweg schrieb ich zu den Deutsch-Schularbeiten-Zeiten meine Erörterungen und bekam sie wieder zurück - rot untermalt, 8 bis 16 Fehler - Wiederholungsfehler und was weiß ich noch. Meine Lehrerin sagte zu mir: "Zu viele Fehler! Nicht Genügend" und ich glaubte noch es waren Denkfehler, wovon die Rede war. Die Recht- und Grammatikfehler wurden sowieso Ausgebessert von meiner persönlichen Korrekturleserin - aber 8 bis 16 Denkfehler in einer Erörterung - das kann nur ein Nicht-Genügend bedeuten. Über vier Jahre ging das Spiel weiter. Ich zweifelte immer mehr an meiner Denkfähigkeit und versuchte sie zu verbessern. Überprüften jeden Gedanke tatsächlich auf seinen Gegengedanken - prüfte meine Argumentation auf seine Richtigkeit. Wo sich bei mir die quantitative Leistung weiter dezimierte, nur allein wegen der kognitiven Mehrbelastung, schafften meine Mitschüler|innen immer aufgeblähtere Werke - das 700 Worte Pensum schaffte ich nur schwer - meine Kolleginnen blähten ihre Arbeiten auf ein Vielfaches auf. Mit dem Unterschied, dass ich in meine Arbeiten neue Worte einführte (dessen Schreibweise mir noch nicht bekannt waren) und meine Mitstreiter|innen mit dem selben Vokabular abstruse Gesamtkonzepte abgaben. Die Verzweiflung wurde immer schlimmer: "18 Fehler" - achtzehn Denkfehler? Aber dann wechselte meine bisherige Deutschlehrerin und ich bekam eine jünger, unverbrauchte, ideologischere als vorhin. Schon bei der ersten Schularbeit schrieb sie: "Befriedigend - ich konnte dir keine bessere Note geben, wegen der vielen Rechtschreibfehler" - und ich wusste, es ist Zeit diese Schule zu verlassen. Ein halbes Jahr vor meiner regulären Matura stieg ich aus! Keine Sorge - die Reifeprüfung machte nicht nach - selbstverständlich unter anderen Prämissen. Aber jene Deutsch-Lehrerin, die mir das erste "Befriedigend" in der Sekundarstufe II gab, gab mir auch den Auftrag "Mutter Courage" zu lesen. Und damit begann meine Liebe zum Buch, während meiner Zeit beim Bundesheer wo ich mit einem Wachsoldaten eine Lesefreundschaft entwickelt habe. Er gab mir einen Literaturvorschlag - ich gab ihm "Mutter Courage" und so entwickelte es sich weiter.
Ich bin ja nicht jene minderbemittelte Einsamkeit, die den Fang des Tages über genau dieses Netz in die Unendlichkeit schickt! Endlich darf der Leser die Wahrheit zwischen STRG + C und V erfahren!
Geschafft und ausgehaart. Ich möchte den hängenden Einzug verändern? Gibt es dazu einen Code? Und so hat es sich auch abgespielt. Natürlich haben (holländisch: haven) wir die eine oder andere Aktion provoziert. Aber, der unerträglich weit entfernte Wunsch die Wahrheit einer neuen Denkensart zu unterwerfen, hat mich zum Entschluss geführt -