In mitten einer Welt, in der drei Doktoren (drei Geisteswissenschaftler) ihrer Berufung nachgehen sollten, dennoch lieber ihrer Passion fröhnten, gelang das unfassbare - die Trennung von Stoffen mit rein physikalischen Methoden ...
... doch noch vorher scheint sich die Geschichte nur in seinen Grundfesten und ziemlich Schemenhaft darzustellen - moralische Gründe verbieten mir direkt und unverblühmt zu schreiben. Aber es ist auch egal, denn drei Doktoren die sich einem Thema verschreiben - so etwas passiert doch öffters - auch wenn man uns weiß machen will, es gäbe nur einen einzigen. Einen Dr. Brocksted der das Gelingen eines Unternehmens Tag für Tag immer und immer wieder gewährleisten soll - aus gegebenen Anlass, verbinde ich dieses Unternehmen mit Vorstellungen einer kollegialen vs. einer kollektiven Führung und entdecke dabei immer weniger Gemeinsamkeiten die man normalerweiße von einem Doktor zu erwarten hat - ist es nicht so, dass es die Rolle ist, die sich ihm oder ihr auferlegt wurde? Das Spiel geht weiter. Zuerst muss einmal klar gestellt werden, das wenn jemand ein Studium beginnt, er oder sie es nur mit der Verleihung der Doktor-Würde beendet hat - um dann in Folge einer Vielzahl von Prinzipien zu Folgen, die ihm mehr Lernaufwand aufbürdet als man es von einem Ende - einer Beendigung erhoffen würde - der Lernprozess geht weiter! Und da nun einer, der das ISCED Level 6 erreicht hat unweigerlich einem Arbeitspensum gegenüber gestellt wird der weniger in seiner Komplexität als eher in seiner Dringlichkeit an Bedeutung gewinnt und so unbedingt aufgearbeitet werden muss, erlaubt dem Doktor ein Leben mit Modalverben - ein Leben mit Besonderheiten - erkennbaren Mustern in seiner Psyche die sich wiederholen als wären sie das Corporate Design seiner Entmenschlichung - hin zum tragenden Wesen das noch nichteinmal für sich eine Position im Dualismus vs. Materialsmus Streit eingenommen hat. Die Arbeit geht nicht weiter - sie hat nie angefangen. Noch bevor die großen Diametrale einer Analyse zugetragen werden können, brauchen wir eine Vorstellung von dem, was das Lebensumfeld eines Doktors bestimmt - es formt. Sind es die besonderen Orte seines Wirken? Sind es die einfältigen Dialoge die er kurzfristig genießen darf? Sind es die Erscheinungen seines Seins im abgedunktelten Zwielicht vom Abend in die Nacht und dann von der Nacht in den Morgen? Der Nimbus der den Doktor umspannt ist sogar größer als jeder Versuch selbst jenes Konstrukt zu gendern um dem Konzept mehr Entstaubbarkeit nahezulegen, die sich immer wieder durch die unwillkürliche Komik seiner Existenz ergibt - der Doktor ist und bleibt maskulin - doch nicht unbedingt männlich. Es geht einfach nicht leicht über die Lippen: Frau Doktor - ist klar - Frau Doktorin - nahezu ineffizent, bedenkt man den Stundensatz den er oder sie in Rechnung stellt: "Absolute Effizienz in Sprache und Anliegen - das ist das Credo" obgleich sein oder ihr Bildungsgrad abstrakte und hochkomplexe Gedankengänge erlauben - man begegenet dem Doktor doch nur im Wunsch nach einer Entscheidung oder nach Klarheit - die Leistung eines Doktors lässt sich am Besten mit der Frage "Wo war meine Leistung?" auf die weiterführende Aufgabe der Verschriftlichung einer Honorarnote reduzieren - und das zurecht, den auch ein Doktor isst und schläft und ... na, vielleicht wollen wir den Schlaf nicht auf die Rechnung stellen ... und atmet und denkt und redet, genauso wie er oder sie zuhört um so sein Urteil auf fundamentale Erkenntnisse zu bauen, die das Doktorrat so beliebt gemacht hat - unweigerlich sympathisch in einer Welt der empathischen Persönlichkeiten - ein Spiegelbild also seiner eigenen Seinsvorstellung. Verkrampft sich jedoch die Vorstellung, so wird sie zum permanten Monolog - die Fragen der Zuhörer zu Überleitungen von einer Textpassage zum nächsten Ideal der gewollten Fortsetzung. Die Permanenz und die Entzeitlichung sind die verbindendenen Stoffe zwischen dem kleinlichen Versuch Zink in Gold zu wandeln und dem Versuch eine halbe Stunde zu einer halben Stunde zu machen - die Effektivität des eigenen Denkens wurde schon längst von der Qualität auf die quantitative Ebene erhoben, was nichts anderes bedeutet als, ich habe 120 Wörter mitgedacht - ich habe meine 10 Minuten absolviert. Akuranz hebelt die Prezision aus seinen Angeln. Evaluierbarkeit der geisteswissenschaftlichen Abstraktion wird zum implizierten Moment der Begegnung - so als würde es eine Stechuhr der Gerechtigkeit geben, die anderen Gesetzen folgt, als den Gesetzen göttlicher Matrealisierbarkeit aller Stoffe und seiner Trennung als notwendiges Übel des Wunsches, den Monolog fortführen zu müssen und ihn nicht mehr fortführen zu dürfen. Kurz um, ich als Autor werfe den Doktor ab jetzt in die rein maskuline Rolle (sollte es Leserinnen geben, so entscheiden sie selbst frei über ihre Passform), nicht weil ich die hohe akademischen Würde unvorstellbar losgelöst vom Penis vorstellbar finde, sondern weil ich, wie oben schon angeführt auf zwei Phänomene referiere: Die drei Doktoren und Dr. Brokstedt - die alle in einer rein narrativen Welt leben - also interpretierbar sind und uneigennützlich fremd erscheinen. Da ich die drei Doktoren noch nicht näher beschreiben darf - aus rein moralischen Gründen - kann ich Dr. Brokstedt jederzeit referenziell auf seinen Wirkungsbereich in|im "Büro - Büro" darstellen - eine Fernsehserie aus den 80er hinein bis in die frühen 90er. Die drei anderen Doktoren sind Protagonisten eines Buches, dass ich gerade lese - und weil ich den Grundsatz habe, keine Kritik an einem Buch zu üben, das ich nicht zu Ende gelesen habe, es mich aber so juckt über die bisher gelesenen Seiten zu sprechen, bin ich in dieser moralischen Zwickmühle - noch schlappe 200 Seiten, und ich kann endlich darüber schreiben was mich so bewegt - und ich habe da viel zu sagen, ähm zu schreiben. Da die Konstruktion "Dr. Brokstedt" einem einfachen soziologischen Konstrukt entnommen wurde, der seriell über die Fernsehbildschirme gesendet wurde, kann ich ohne große Bedenken ein vollständiges Psychogramm über diesen einen Doktor erstellen - gut, ich habe zwar nicht alle Folgen der Serie gesehen, aber schon vorweg den Wikipediabeitrag gelesen - die Darstellung ist also Wasserdicht und überlebt jeden Stresstest - solange er (der Stresstest) sich nicht allzu Undeutsch verhält. Kontinuität kann sich nur durch Veränderung ergeben - und nur dann, wenn die Kontinuität nicht auf den Grundsatz der Überraschung basiert. So gesehen braucht man wirklich nur zwei Punkte um eine seriell-lineare Funktion zu zeichnen - einen Strich, der irgendwo beginnt und irgendwo (aber bestimmt) durchläuft - das Ende ist dabei eigentlich nicht absehbar - die Veränderung ist aber höchstwahrscheinlich nur kosmetischer Natur und wirkt auf einzig auf Kulisse und Cast. Es will sich seiner eigenen Bevorurteilung sicher sein und entzieht sich der klassischen Form einer Beschreibbarkeit - es negiert das Gelesene als ein nicht-selbst Gedachtes, entpuppt das gesehene als Illusion und verteidigt mutig nur den originären Gedanken als einzige Instanz aller Erkenntnis - solepsitische Wahrheit erwachsen aus der reinen Verneinung allem Erzählten und neukonstruiert als ein machtloses Element in einer Welt der Attribute die das begleiten, was das reine Denken als Stofftrennung versteht und gleichzeitig verstehbar macht. Das nun das einfache Doktorengemüt eine Kost gewöhnt ist, die nicht unbedingt als Trennkost bezeichnet werden kann aber gleichzeitig die Kaprizität in eine Gegebenheit aller dem Doktor gleichwirkenden Vorstellung verhaftet, kann es nur die in sich selbst wirkende Dissertation seiner Vertiefung sein - es wird zum initierten Moment eines neuen und so neu-erhoften Lebens. Und alle, die brav-hin zur Maturität mitgetan haben, wissen in der Mathematik eine Kurvendiskussion zu führen und sie wissen auch von der Besonderheit eines Extremwertes und eines Wendpunktes in einer Funktion dritter Ordnung. Die dritte Ordung (Bachelor --> Master --> PHD) verwelkt seine Vorstellung von einem entfremdeten Punkt hin zur Unendlichkeit - sie wird zur Darstellung einer gänzlichen Unterbrechung und so kann diese Graduierung verstanden werden - als eine Fortsetzung um in der Unendlichkeit zu enden - das Leben des Doktors ist einfach nur eine Unterbrechung und skaliert sich einzig durch sein Wirken. Möge Dr. Brokstedt etwas bewirken - ich hoffe es inständig. Die zweite Ordung erlaubt einen Extremwert als Wendepunkt und bewegt sich fort vom klaren Ziel im Nirvana seine Auflösung zu finden - es bewegt sich nur hinauf wie es sich auch wieder hinunter bewegt. Ein Kommen vom Sein ist der einzige vermutbare Erkenntnisgegenstand seiner Gegenwähr durch die Vollständigkeit aller Erkenntnismöglichkeit abszusehen um damit, und jetzt kommt es, im relativen Sinn seiner Umwelt, das fortschreitende Attribut für das Element seiner eigenen Auflösung zu finden. Allzu menschliche Attribute sind es: Zufriedenheit, Einsicht, Entsagung, Unterordnung in ein System der Unordnung, Befreiung durch Verkettung der Gedanken, Entwährung aus der Immanenz. Zutiefst langweilig! Der Weg ist vorbestimmt so wie sein Erscheinen unnötig war und bleibt, so ist sein Weg nichteinmal die Wegweiser am Wanderweg eines allzu bekannten Bergwanderweges, wervoll - er ist gänzlich unfähig Zinn in Gold zu wandeln. Wenn ich jetzt also von den drei Doktoren schreibe, so soll es als Trailer für einen weiteren Blog-Eintrag - hier auf dieser Website, verstanden werden. Noch kann aber die blanke Nichtigkeit aller Daseinsbemühungen als bedeutend ausgelegt werden. Ich will sagen, es gibt eine höhere Form der Erkenntnis die das Vorwährende in seine Relationen transponiert um damit ein Element einer höheren Erkenntnis zu schaffen - nicht ohne Nachbehalt für die Sinnhaftigkeit. Zweifel ertrinken nunmal in der Zweifellosigkeit - und so kann die Gewinnung weiterer Formen genau jenes positivisitsche Merkmal liefern, das es bisher so unvermisslich als fehlend anzuführen passierte. Es gibt noch andere Faktoren, wie die Bewegung und die Interpretation von Bewegung, die nicht unbedingt teleologisch auf das Gesamtkonzept wirken. Die Rythmik ist ein Bestandteil der Bewegung - nicht also nur Weg und Zeit. Wiederholung darf nicht als Dejavu reduziert werden - Wiederholung ist immer noch das einzige erklärbare Faktum der Unendlichkeit in einer Konstruktion zwischen Geburt und Tod - zwischen Anfang und Ende. In also solch einer Welt, können die drei (moralisch todgeschwiegenen) sich sehrwohl ins Einfältige bewegen um ihre eigene Unwirksamkeit reduziert zu wissen - reduziert von der Potentz zur Impotenz - reduziert vom Fremden zum Verständlichen, was der normale Weg eines gebildeten Menschen ist um damit fern aller Entfremdung das wahre Moment seiner eigenen Erkenntis wahr-zu-nehmen - es wird Koinzident - es trifft der Augenblick des Maximus allem Denkbaren auf das Erlernte und verbriefte sein seiner eigenen Initiation die auch gleichzeitig den hochoffziellen Ausstieg besiegelt. So oder so: Dr. Brokstedt ist gefangen in einer Welt zwischen Angebot und Nachfrage, Koinzidenz und Kausalität, Verpflichtung und Bestimmung - seine Freiheit ist die Pension - möge er bald in Pension gehen - nicht nur im Sinne des dummen Zuseher der ihn hasst, sondern auch im Sinne des klugen Empathen der in liebt, so wie er sich selbst liebt! Aus dem Bekenntnis kommt oft auch die daraus resultierende Wahrheit zu Tage - diese entbindet einen von der moralischen Verpflichtung eines selbstgesetzen Prinzips. Da sich nun aber die vielfälltigen Charaktere einer Doktoren-Präsenz in den unterschiedlichsten Facetten wiedergeben, will ich etwas konkreter in der Sprache werden - selbst Gefahr zu laufen, dass meine eigene Literaturkenntnis als eine dramatische Missgeburt enttarnt wird - ich will meine Worte gut überlegt wählen! Natürlich sind die drei Doktoren die Protagonisten in Ecos Pendel - und Dr. Brokstedt das praktische Diametral zu der Abstraktion von Belbo, Diotallevi und Casaubon. Ich erspare mir, die Handlung nochmals aufzurollen um in kurzen Worten das zu beschreiben, was über diese vielen bedruckten Seiten passierte - im Internet gibt es genug Buchbeschreibungen - will aber dennoch sagen: "Es passierte eigentlich nicht wirklich viel - trotz der vielen Seiten!". Die Handlung ließe sich (würde man es für ein Theather adaptieren wollen) auf wenige Tastenanschläge reduzieren - wüsste man nur genau, was wichtig was eher unwichtig ist. Da das Buch als Roman gedruckt und verkauft wurde, ist eine Prüfung der vielen "Fakten" sekundär - sie könnten genauso erfunden wie auch tatsächlich wissenschaftlich fundiert sein - das Wesen des Romans erlaubt ein zwielichtiges Revue der Geschichte. Unantastabar ist der philologische Aufbau des Buches - die Wortargumente sind durchgehend stringend und spiegeln ein (aus meiner bescheidenen halbgebildeten Position heraus) fehlerfreie Abbild seiner (und in Folge der von vielen anderen) Gedankenstruktur. Diese Ordnung erreicht in seinem Roman einen Grad der Sauberkeit, dass ihn in seinem Nimbus des Semiotikers bestätigt - nur allein - die Handlung ist konfus und eher einfältig. Oft zitiert wird Eco als ein großer Mann der Recherche dargestellt, nur allein litt die Geschichte unter der Darstellung der Geschichte. Natürlich ist das Experiment einer unlinearen Abfolge von aufeinander und von untereinander wirkenden Abhänigkeiten kein Monopol einer eigenen schreibenden Richtung - es soll seine Berechtigung finden (nur leider nicht bei Eco). Nun erschien seine ungraduelle Vermischung aus Verschwörungstheorie und historischen Abhandlungen in einer Zeit, die den notwendigen Widerhall und das notwendige Echo brachte um das Druckwerk auflagenstark zu vermarkten - der Kleister der literarischen Legitimation ist definitiv auf seine Kompetenzen als Philologe zurückzuführen und dem einzigartigen Glück einen Text zu verfassen, der den Zahn der Zeit fühlt aber ihn nicht reißt - der Schmerz verbleibt zwischen den Zeilen. Ein kläglicher Versuch Immanentz für den Text zu generieren - das Leid der Natur in die Kunst zu transponieren um so einem Ästhetischen Gesetz (vgl. Adorno) gerecht zu werden. Diese Rechnung würde definitiv auch aufgehen, wäre es im Pendel nicht der Fall, die Natur in die Kunst zu übertragen, sondern mehr der Versuch ein Naturell in die Kunst einfließen zu lassen - und wir unterscheiden doch stark zwischen der Natur und dem Naturell. Ich trage es exemplarisch am Bild "Belbo" vor: "Dem im Anfang des Werkes kein eindeutiges Psychogramm ausgestellt wird (wie es auch mit allen anderen Akteueren des Romans passierte), jedoch irgendwo in der Mitte ein offenes Geständis aus seiner Kindheit (seiner Adoleszenz) bebildert wurde - welche die bisher eingeschränkte Vorstellung aus dem terminierten Begriff des Doktors zu einer bearbeitbaren Vorstellung wurde. [Ich leite die eingeklammerte Adoleszenz durch seine Bemühungen dem weiblichen Geschlecht zu gefallen, ab!] Das Bildnis wird farbenfroh und genügsam - nachvollziehbar, wenn gleich doch etwas aufgesetzt um damit eine rudimentäre Operationsbasis zu schaffen - obgleich: Das Eine erklärt nicht das Andere (es gibt keine einfach ableitbare Koinzidenz im Psychogramm des Dr. Belbos). Die Verwirklichung des Rückblickes mit seinem ludischen Anmut wird später erst sinnvoll. Hauptsächlich war es die spielerische Auseinandersetzung mit kindlicher Erfahrung und militärischer Gegegenheit und dem daraus resultierenden Paradoxon, welches die faktische Vorherrschaft des Patron (Vaters) versus die Gefahr wiedergibt. Brav philologisch führte Eco natürlich ein Objekt mit ein, das zum transportablen Gegenstand zwischen der einen Rückblende und der anderen Rückblende, die vermittelnde Konstante bildet - im Roman: die Trompete. Es bringt nichts, weiter auf die Symboliken der Bilder einzugehen, die ernsthafte literarische Bemühungen darstellen, während der Text noch immer aufgebläht durch faktiziven Fülltext ist. Deduktiv: "Sind diese Erklärungen und Ausführungen von Rosenkreuzer oder Jesuitenorden oder Assassinen usw. das überbrückende Element einer peinlichen Dialoggestaltung im Text". Subtrahiert man den Monolog aus dem Dialog, ergibt sich eine äußerst peinliche und kleinkarierte Gesprächsführung - welcher ich Eco (bei all seinen verbrieften vorzügen) nur eine gänzliche Unwissenheit der menschlichen Interaktion im Gespräch attestiere. Selbst unter Doktoren ist der ideale Gesprächsverlauf nicht auf einem langatmigen Monolog und einer weiterführende didaktischen Frage reduzierbar. Hier darf ich auf Dr. Broksted referieren, der seiner Graduation gemäß, seine Gespräche zur Gänze zielorientiert auf die Sache und nicht auf den Inhalt auslägt um so selbst im Dialog eine gänzliche Revision provoziert - diese Provokation fehlt dem Doktoren-Trio in Ecos Text gänzlich. Die Monologe oder Vorträge haben keine Dynamik die sich all-zu-menschlich erklärbar machen - Eco wird während seiner Schreibtätigkeit zum Gott einer abstrakten Dialogführung. Nun kann ich natürlich nicht von jedem Schreiberling erwarten, dass er das Genie eines Dürrenmatt oder Steinbecks erreicht - hauptsächlich in seinen Dialogen - also muss ich mich auf Vorzüge jener Gestalt eines Eco-Romans beschränken um einer kritschen Würdigung auch dem positivistischsten Geist unter meinen Leser|innen einen letzten Funken zu geben, der das längst verlöschte Phänomen "Eco" wieder zum Brennen bringt. Aber die Null-Nummer war schon eine Null-Nummer - es hätte mir als Mahnmahl genügen sollen, nicht unbedingt mich auch durch seinen Pendel zu quälen. Selbstverständlich ist seine Schrift für die 80er Jahre des vorherigen Jahrhunderts bahnbrechend - auffordernt - motivierend - ähm realitätshinterfragend. Aber in unserer Zeit (der meinigen), wären diese verschwörungstheoreitschen Ansätze im besten Fall "Grundlagenforschung" jedoch im realistischesten Fall "kleinkariert". Ein "Belbo, Casaubon, Diotallevi oder Eco" könnte seine Theorien heute brav in ein online-weltvernetzes Abulafia-System eingeben - er bekäme Rückmeldung wie: "Krass, Alter", "das erklärt aber nicht die Chemtrails" oder "was hat das mit Reptiloden zu tun?". Der Pendel hat sicherlich Einfluss auf nachfolgende Schreiberlinge gehabt - er mag vielleicht sogar als B(F)ibel der hauptberuflichen Verschwörer|innen herangezogen werden. Aber liebe Freunde - davon, von dieser Lektüre erlaube ich mir abzuraten. Nicht nun, des Anachronismus wegen, sondern der verlorenen Lesezeit und der investierten Auseinandersetzung mit dem Text wegen. Ich will diese Schrift als Requiem einer hochgefeierten Persönlichkeit verstehen - und um im Namen einer Doktor-Figur der selben Zeit gerecht zu werden: "... aus gegebenen Anlass, empfehle ich also, Eco's Bücher nicht zu lesen ... so wie ich davon abrate, meine Blog-Beiträge zu lesen!"